Umwelt gewinnt mit Rechnung per E-Mail
Archivmeldung vom 30.05.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittRechnungen werden zunehmend elektronisch statt auf dem Postweg versandt. Damit sparen Unternehmen nicht nur Kosten, sie leisten auch einen wertvollen Beitrag zum Umweltschutz, wie das Öko-Institut jetzt herausgefunden hat. Entscheidend ist jedoch das Verhalten der Kunden: Je seltener sie ihre Rechnung ausdrucken, umso besser für die Umwelt.
Dies ist das Ergebnis einer Studie, die das Öko-Institut im Auftrag der T-Com
erstellt hat. Die WissenschaftlerInnen Dr. Dietlinde Quack und Martin Möller
haben untersucht, wie sich die Zustellung der Telefonrechnung auf die Umwelt
auswirkt. So lässt T-Com seine Kunden zwischen Rechnung per Brief und Rechnung
per E-Mail wählen.
Das Ergebnis der vergleichenden Studie zeigt, dass
die Rechnung per E-Mail die Umwelt deutlich weniger belastet als der klassische
Versand der Rechnung per Brief. Hier liegt die Belastung für die Umwelt rund 5
mal höher. Die Studie berücksichtigt sowohl die Herstellungs- und Versandkette
für die Papierrechnung (Papier, Druck, Logistik), als auch die technische
Bereitstellung und Distribution der Rechnung per E-Mail (Rechner, Energie,
Festnetzinfrastruktur).
Neben den Einsparungen, die von Seiten des
Unternehmens vorgenommen werden können, ist auch das Verhalten des Kunden
ausschlaggebend. Vereinfacht formuliert: Druckt sich der Kunde die Rechnung
jedes Mal komplett aus, wird der Umweltvorteil gegenüber der Papierrechnung
aufgezehrt. Frischfaserpapier schadet der Umwelt dabei mehr als Recyclingpapier,
einseitige Ausdrucke sind schädlicher als doppelseitige. Statt die Rechnung
auszudrucken, sollte der Kunde die Daten auf seiner Festplatte speichern,
Natürlich gibt es auch weiterhin Möglichkeiten, die Umwelt noch mehr zu
entlasten. Das Öko Institut schlägt vor, hierzu weitere Verbesserungen in der
Bereitstellung in der zentralen Technik vorzunehmen, also dort, wo die
Rechnungen online erstellt beziehungsweise per E-Mail versandt werden.
Umweltfreundlichere Produktionstechniken und eine effizientere
Energienutzung - auch für die Herstellung der Papierrechnung - werden dauerhaft
für eine weitere Entlastung der Umwelt sorgen.
Darüber hinaus sieht das
Öko-Institut Unternehmen in der Pflicht: "Die eingesparten Mittel müssen in den
Umweltschutz investiert werden", fordert Dr. Dietlinde Quack. Für T-Com hält die
Forscherin beispielsweise ein Umweltsponsoring-Projekt für möglich. Dadurch
könnte das Unternehmen die Kunden für einen Umstieg auf Rechnung per Email
gewinnen. Schließlich könnte sich mit einem solchem Projekt auch ein
umweltbewusstes Nutzerverhalten erreichen lassen. Dr. Quack: "Die Umwelt gewinnt
nur, wenn die Kunden mitziehen."
Quelle: Pressemitteilung Informationsdienst Wissenschaft e.V.