Speicherdiensten im Netz nicht blind vertrauen
Archivmeldung vom 25.04.2008
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.04.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWer seine Daten im Internet verwaltet, sollte eigene Sicherungskopien auf dem PC zu Hause anlegen. So bequem das Speichern von E-Mails, Musik, Kontakten oder ganzen Dokumentsammlungen im Netz auch ist, nicht alle Provider schützen ihre Kunden ausreichend vor Datenverlust, so das Computermagazin c't in der aktuellen Ausgabe 10/08.
Internetserver sind enorm praktisch, wenn Daten von
überall her abrufbar sein sollen - egal ob zu Hause,
im Büro, im Internet-Café oder am Bahnhof über einen
WLAN-Hotspot - ein Internetanschluss genügt, und schon
stehen Text-Dokumente, E-Mails, Adressen und die MP3-
Sammlung zur Verfügung.
"Prinzipiell lagern die Daten auf der Server-Hardware der
Internet-Provider sicherer als auf dem Konsumenten-PC zu
Hause", so c't-Redakteur Holger Bleich. "Doch eklatante
Störfälle im April verdeutlichen die Bedeutung von
ausgereiften Sicherungssystemen." So waren rund 1000
Kunden eines Berliner Webhosters von einem Hardware-
Defekt betroffen, bei dem viele Daten vom Provider nicht
rekonstruiert werden konnten. Anders endete ein Hardware-
Ausfall bei einem Karlsruher Provider - nach einem Tag konnte
er sämtliche Daten dank eines ausgefeilten Sicherungssystems
wieder bereitstellen.
Obwohl viele Anbieter die Daten ihrer Kunden mit ausgefeilten
Lösungen sichern, gibt es keine 100-prozentig sicheren
Verfahren. Folglich sollte man sich allein darauf nicht
verlassen - zumal die Chancen, Schadensersatzansprüche auf
juristischem Weg geltend zu machen, äußerst gering sind.
Viel Ärger erspart sich im Notfall, wer die Daten auf dem
Server regelmäßig mit seinem PC synchronisiert. Bei E-Mails
geht das ganz einfach mit einem offline-fähigen Programm
wie Thunderbird. Für die möglichst einfache und automatische
Sicherungskopie von Daten eigener Webseiten oder anderer
Dokumente stehen ebenfalls verschiedene Software-Produkte
bereit.
Wer Wert auf hohe Sicherheit seiner Daten legt, sollte sich
einen Provider suchen, der im Vorfeld offenlegt, welche
Sicherheitssysteme beim möglichen Datenverlust greifen.
"Leider haben wir von großen Providern wie Google oder
Microsoft MSN keine zufriedenstellende Auskunft auf unsere
Anfragen erhalten", bedauert c't-Experte Holger Bleich.
Quelle: c't