Kommunikation - bei der IT-Ausstattung von Schulen ein Fremdwort: Der Fall der Georg-Büchner-Schule, Frankfurt-Bockenheim
Archivmeldung vom 02.10.2020
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Freigeschaltet durch André OttBereits am 21.09.2020 wurde dem Ortsbeirat 2, in dem die Frankfurter PIRATEN durch Lothar Krauß vertreten sind, der "digitale Notruf" der Georg-Büchner-Schule in Bockenheim vorgelegt. Mit rund 1.100 Schülerinnen und Schülern handelt es sich bei dieser Schule um einen zentralen Ankerpunkt für viele Kinder und Jugendliche.
Doch insbesondere die letzten Monate haben gezeigt, wie schwer die Schule um zeitgemäße IT-Ausstattung und deren Bereitstellung zu kämpfen hat. Die Ursache ist nicht die Corona-Krise, das Problem besteht schon weitaus länger, so dass die Pandemie erst die schockierenden Ausmaße des Rückstandes ans Licht gebracht hat. Internet auf gut Glück, eine unzureichende Anzahl an Computern vor Ort für so viele Menschen; für die Schulleitung, Lehrende, Schülerinnen und Schüler sind das mehr als unbefriedigende Rahmenbedingungen. Auch die Zusage von ca. 120 Laptops für einen möglichen weiteren Lockdown ist nur der sprichwörtliche Tropfen auf den heißen Stein. Gemäß Angaben der Schule verfügt ein hoher Anteil der Kinder und Jugendlichen nicht über eine private Computerausstattung zu Hause.
Am heutigen Freitag hat ein Pressegespräch mit der Schulleitung stattgefunden. Anwesend war unter anderem Bildungsdezernentin Frau Sylvia Weber, die nach überschwänglichen Dankesworten für das Engagement der Schule eröffnet hat, dass sie nach der Berichterstattung über die Ortsbeiratssitzung am 21.09.2020 ein Techniker-Team in die Schule entsandt hat, das als Ursache für die schlechte Internetverbindung die Switches in den Gebäuden identifiziert hat. Es bestehe die Hoffnung, dass das Problem noch in den Herbstferien gelöst werden könnte. Des Weiteren wurde angekündigt, dass in einigen Jahren endlich WLAN in allen Frankfurter Schulen installiert wäre.
"Die Schule hat sich bereits seit fast einem Jahr mehrfach an das Stadtschulamt gewendet. Erst jetzt, nachdem es Presseberichte über den unhaltbaren Zustand gab, wurde Frau Weber aktiv", so Lothar Krauß, Mitglied des Ortsbeirates 2 für die PIRATENPARTEI Frankfurt am Main. "Wir reden hier über Geräte, die für wenige hundert Euro für alle betroffenen Räume der Schule zusammen angeschafft werden können und die bei unzähligen Händlern sofort verfügbar sind. Die Stadt muss dringend einen funktionierenden Ablauf installieren, damit Störungen zeitnah gemeldet und behoben werden können. Der aktuelle IT-Helpdesk wird dieser Aufgabe offenbar nicht gerecht."
"Internet für Computerkurse in Schulen ist kein Nice-to-have, es ist grundlegend für die Bildung der Schülerinnen und Schüler heute. Wenn dies an so etwas Trivialem wie veraltete Verkabelung scheitert und das Problem nicht umgehend gelöst wird, so ist dies eine Schande für den Schulträger. Es wirkt sich nun auch sehr schmerzhaft aus, dass der Magistrat im Jahr 2020 erst vereinzelt Schulen als Modellprojekte mit WLAN ausgestattet hat - eine Technik, die seit vielen Jahren in den meisten Privathaushalten und Unternehmen Standard ist", ergänzt Martina Scharmann, Vorsitzende des Kreisverbands der Piratenpartei Frankfurt am Main.
Quelle: Piratenpartei Deutschland (ots)