Hacker entführen Google
Archivmeldung vom 01.08.2008
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Freigeschaltet durch Oliver RandakNach Bekanntwerden der Sicherheitslücke im Wegweiser-System des Internet ist den Hackern nun ein erster großer Coup gelungen. Mit einem gezielten Angriff konnten sie zahlreiche Anwender auf eine geschickte Google-Fälschung umleiten. Dort erwartete die Surfer glücklicherweise nur unerwünschte Werbung – der Angriff zeigt jedoch, wie gefährlich so eine Attacke werden kann.
Betroffen waren von dem aktuellen Angriff vor allem Kunden des amerikanischen Internet-Anbieters AT&T rund um die texanische Stadt Austin. Wer dort die Seite von Google.com aufrufen wollte, landete auf einer perfekten Fälschung. Für die Betroffenen lief der Angriff noch einmal glimpflich ab: Die gefälschte Seite enthielt keinen Schadcode, sondern öffnete lediglich im Hintergrund drei weitere Internet-Seiten voller Werbung – mit dem umgeleiteten Netzverkehr wollten die Hacker sich Werbeumsätze erschleichen.
Attacke nur durch Zufall entdeckt
Die Attacke zeigt jedoch, wie gefährlich eine sogenannte DNS-Attacke werden kann. Mit etwas mehr krimineller Energie hätten die Hacker auch problemlos Viren oder Trojaner in ihrer Fälschung verstecken können. Außerdem wäre es problemlos möglich gewesen, statt Google jede beliebige Online-Banking-Seite zu übernehmen und so an die Einwahl-Daten der arglosen Surfer zu kommen. Die Anwender hätten davon nichts mit bekommen – denn auch der aktuelle Angriff wurde nur durch einen Zufall entdeckt.
Schnelle Reaktion verhindert Schlimmeres
Kritischer Patch noch nicht installiert