Teens laufen überalterndem Facebook davon
Archivmeldung vom 18.01.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittFacebook verliert massiv junge Nutzer, dafür explodiert die Zahl älterer Semester auf dem sozialen Netzwerk. Das geht aus einer Statistik der digitalen Agentur iStratey Labs hervor. Demnach nutzen ein Viertel weniger US-Schüler (13 bis 17 Jahre) die Plattform als noch vor drei Jahren, auch im nächsthöheren Alterssegment (bis 24 Jahre) hat Facebook über 3,4 Mio. User verloren. Mit plus 80,4 Prozent den klar stärksten Nutzer-Zuwachs in den USA gab es bei der Generation 55 plus. Ein ähnlicher Teenie-Schwund ist auch aus vorläufigen Ergebnissen der EU-finanzierten Global Social Media Impact Study (GSMIS) bekannt.
Die Zahlen von iStrategyLabs beruhen auf einer Analyse der potenziellen Reichweite von Facebooks Social-Advertising-Plattform und sehen auf den ersten Blick gut aus. Immerhin ist die Gesamtzahl der US-Nutzer gegenüber Januar 2011 um 22,8 Prozent auf 180 Mio. im Januar 2014 gestiegen.
In allen Alterssegmenten ab 25 Jahren gibt es Zuwächse. Doch ausgerechnet die Jugend wendet sich vom sozialen Netzwerk ab. Im Segment 13 bis 17 Jahre gibt es gut 3,3 Mio. weniger User als noch drei Jahre zuvor. Unter High-School-Schülern und College-Studenten verzeichnet die iStrategyLabs-Statistik gar Rückgänge um knapp 60 Prozent.
Internationales Phänomen
Während die aktuelle Statistik nur US-Nutzer erfasst, scheint zumindest der Trend zur Facebook-Abkehr unter Jugendlichen ein internationales Phänomen zu sein. Kurz vor Weihnachten hatte Daniel Miller, Anthropologe am University College London, auf der britischen akademischen Nachrichten-Plattform The Conversation berichtet, dass junge Leute Facebook in Massen den Rücken kehren.
Bei Briten im Alter von 16 bis 18 Jahren sei das soziale Netzwerk nach bisherigen Daten der GSMIS gar "tot und begraben". Dazu tragen letztlich auch ältere User bei. Denn Miller zufolge sind Freundesanfragen der Mutter oft der Sargnagel für die Facebook-Nutzung junger Menschen.
Quelle: www.pressetext.com/Thomas Pichler