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Drogenbeauftragte rechnet mit mehr Internetsüchtigen

Archivmeldung vom 03.09.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.09.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Marlene Mortler (2012)
Marlene Mortler (2012)

Foto: Henning Schacht
Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler, rechnet mit einer starken Zunahme der Zahl der Internetsüchtigen. "Deutschlandweit gelten bereits mehr als eine halbe Million Menschen als internetabhängig und wir müssen davon ausgehen, dass diese Zahlen zukünftig deutlich ansteigen werden", sagte die CSU-Politikerin der Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Sie warne davor, Internet- und Onlinesucht als Randphänomen zu betrachten. "Das Problem hat die Mitte der Gesellschaft erreicht", so Mortler.

Die Drogenbeauftragte appellierte in diesem Zusammenhang auch an Eltern von Minderjährigen: "Wenn der Vater oder die Mutter beim Abendessen mit der Familie das Smartphone nicht mehr aus der Hand legen kann oder die Wochenenden vor dem Tablet verbringt, leidet nicht nur das Miteinander. Dieses Verhalten schafft auch ein falsches Vorbild für den eigenen Nachwuchs."

Am kommenden Montag soll im Rahmen des Deutschen Suchtkongresses in Berlin die Webcam-basierte Beratung der Online-Ambulanz "Oasis" unter der Adresse onlinesucht-ambulanz.de offiziell freigeschaltet werden. Das Angebot wird von der Bundesregierung gefördert und bietet eine Erstdiagnostik für Betroffene und Angehörige: Wer den Selbsttest auf der Website gemacht hat, kann mit Experten der Ruhr-Universität Bochum über das Ergebnis sprechen.

"Wir holen die Internetabhängigen dort ab, wo ihre Sucht entstanden ist, und bauen ihnen eine digitale Brücke für eine analoge Beratung", sagte Bert te Wildt, Psychiater und Psychotherapeut an der Universität Bochum den Funke-Zeitungen. Mortler unterstützt das Projekt: "Betroffene und deren Angehörige erhalten so schnell und unkompliziert professionelle Unterstützung."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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