Hohe Akzeptanz von IT - aber Bedenken bleiben
Archivmeldung vom 18.05.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Informationstechnologie wird unser Leben weniger verändern als häufig vermutet - das sagen 250 Experten bei einer Delphibefragung des Fraunhofer ISI. Vor allem zwischenmenschliche Kontakte lassen sich nicht durch Technik ersetzen.
Welche Rolle spielt die Informationstechnologie im Jahr 2020 und wie wirkt sie
sich auf unser Leben, unsere Gesellschaft und die Wirtschaft aus? Mit dieser
Frage beschäftigt sich eine Zukunftsstudie des Fraunhofer-Instituts für System-
und Innovationsforschung in Karlsruhe. Zentrales Ergebnis: Persönliche Kontakte
bleiben trotz zunehmender Virtualisierung zwischenmenschlicher Beziehungen
wichtig.
Rund 250 Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft
gaben in der Delphi-Erhebung ihre Einschätzung darüber ab, welche Änderungen die
Informationstechnologie für Arbeit, Freizeit, soziale Kontakte, Gesundheit,
Mobilität, Bildung und Sicherheit bis zum Jahr 2020 bringen wird und welche
überhaupt wünschenswert sind. Die Experten sehen vor allem für Wissenschaft und
Wirtschaft günstige Auswirkungen der Informationstechnologie, insbesondere wenn
sich die Nutzerfreundlichkeit verbessert.
Aus Sicht der meisten
befragten Experten wird die Virtualisierung bis 2020 den Arbeitsalltag weit
gehend durchdrungen haben. Die virtuelle Zusammenarbeit wird Effizienz,
Kreativität und Innovationen in den Unternehmen fördern. Das hat allerdings zur
Folge, dass auch für immer mehr einfache Arbeiten sehr gute IT-Kenntnisse
erforderlich sind und damit Arbeitnehmer ohne ausreichende IT-Kenntnisse aus dem
Arbeitsmarkt herausgedrängt werden.
In den anderen Anwendungsbereichen
sehen die Experten bei vielen Zukunftsthesen noch Unsicherheiten, ob die zur
Debatte gestellten Zukunftsthesen realisiert werden. Dabei spielen Aspekte der
Technikakzeptanz eine wichtigere Rolle als die technische Umsetzbarkeit. So
erwarten die Befragten bis 2020 keine weit reichende Virtualisierung der
Freizeitgestaltung, trotz möglicher positiver Auswirkungen für die Wirtschaft.
Die Delphi-Studie ist Teil des Projekts FAZIT, ein vom Land
Baden-Württemberg gefördertes gemeinnütziges Forschungsprojekt für aktuelle und
zukunftsorientierte Informations- und Medientechnologien und deren Nutzung in
Baden-Württemberg. Projektträger ist die MFG-Stiftung Baden-Württemberg,
Stuttgart. Partner sind das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW),
Mannheim, und das Fraunhofer ISI in Karlsruhe.
Bericht zum Download: http://www.fazit-forschung.de
Quelle: Pressemitteilung Informationsdienst Wissenschaft e.V.