Suchmaschine für 30 Minuten lahm gelegt
Archivmeldung vom 02.02.2009
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.02.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Oliver RandakBei vielen Internetbenutzern sorgte eine Fehlermeldung beim Suchmaschinen-Giganten Google vorübergehend für Verwirrung. Ergebnisse waren nicht mehr anklickbar, stattdessen wurden User vor Malware gewarnt. Schuld war ein interner Fehler, meldete Google später.
Egal, zu welchem Begriff man eine Antwort suchte - Google lieferte heute für rund eine halbe Stunde zu jedem Ergebnis den Sicherheitshinweis «Diese Website kann Ihren Computer beschädigen». Die Warnung war mit einer internen Sicherheitsseite von Google verlinkt gewesen, auf der nähere Informationen zum Problem beschrieben sein sollten.
Wollte der User dennoch die gesuchte Seite besuchen - um beispielsweise Informationen über harmlose Begriffe wie «Katzenfutter» oder «Hunger» zu bekommen - musste er die in den Google-Trefferlisten angezeigten URLs per Hand in die Adresszeile des Browsers kopieren oder selbst eintippen. De facto lag der Google-Gigant also lahm.
Auch Google Frankreich hatte dieses Problem. Der Google Watch Blog, der den Suchmaschinen-Riesen stets beobachtet, berichtete gegen 16 Uhr, dass sich womöglich ein Programm- oder Softwarefehler - ein so genannter Bug - in das System eingeschlichen hat. Rund 900 Internetnutzer hatten sich zu dieser Zeit bereits Hilfe auf dem Watch Blog gesucht. 27 Nutzer hatten mit Kommentaren teils panisch, teils gelassen reagiert. Einige User prognostizieren aber schon das Ende von Google, viele witzelten, andere warfen optimistische Beiträge in die Runde in der Hoffnung, dass sich das Problem bald wieder beheben würde.
Gegen 16.30 Uhr funktionierte die Suchmaschine wieder einwandfrei. Ob es sich bei dem Problem um einen Fehler seitens Google handelte, die Server gehackt wurden oder etwas anderes die Seite blockiert hat, blieb lange unklar. Pressesprecher Stefan Keuchel äußerte sich zunächst per Twitter zu dem Vorfall: «Hallo Zusammen - bin grad unterwegs aber versuche von hier rauszubekommen was los ist. Später mehr.»
Gegen 18 Uhr folgte die offizielle Stellungnahme aus dem Unternehmen. Im offiziellen Google-Blog erklärte Marissa Mayer, Chefin der Google-Suche, dass bei der Aktualisierung der Liste jener Webseiten, bei deren Besuch gefährliche Trojaner oder Viren auf dem eigenen Rechner landen, ein Fehler unterlaufen sei. Das führte dazu, dass plötzlich alle Webseiten als gefährlich eingestuft wurden. Lediglich die kostenpflichtigen Google-Anzeigen ließen sich weiterhin wie gewohnt mit einem Klick auf den entsprechenden Link öffnen. Google arbeitet mit dem kostenlosen Anbieter StopBadware.org zusammen, der die Liste mit gefährlichen Webseiten regelmäßig aktualisiert und Updates an Google übermittelt.