Google-Rivalen dürfen nun ohne Entgelt bei Suchmaschinen-Auswahl auf Android auftreten
Archivmeldung vom 10.06.2021
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.06.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Anja SchmittAb September wird Google kein Entgelt mehr von alternativen Suchmaschinen erheben, wenn sie in den Android-Standardeinstellungen aufgelistet werden wollen. Darüber informierte der Konzern auf seiner Webseite, meldet das russische online Magazin „SNA News“ .
Weiter ist auf deren deutschen Webseite dazu folgendes zu lesen: "EU-Wettbewerbshüter setzen ihre Offensive gegen den IT-Giganten immer weiter fort: Nun muss Google auf seine umstrittene Praxis verzichten, rivalisierende Suchmaschinen-Anbieter für einen Platz in Android Choice Screen in einem Bieterverfahren konkurrieren zu lassen und dem Unternehmen dafür sogar zu zahlen, sollten sie dabei gewonnen haben.
Die Rivalen kritisierten die Begrenzung auf nur vier Teilnehmer als „willkürlich“ und fanden den Auktionsprozess selbst „unfair“. Der CEO der Suchmaschine „Qwant“, Jean-Claude Ghinozzi, meinte dazu: „Es funktioniert nicht. Es schafft keinen fairen Markt und keinen offenen Markt.“
Dies wird sich nun ändern. Der Pressemitteilung zufolge hätten die Android-Nutzer in Europa im Herbst eine Wahl von bis zu zwölf Suchmaschinen, wobei die fünf in einem Land populärsten Suchmaschinen als Erste angezeigt werden sollen. Ihre Reihenfolge soll nach dem Zufallsprinzip geändert werden. Die restlichen sieben Plätze werden mit einer Auswahl der verbliebenen Anbieter besetzt.
Googles Konkurrenten sind mit der Änderung zufrieden. Berichte zitieren einen Sprecher von DuckDuckGo, Kamyl Bazbaz: „Wir begrüßen Googles längst überfällige Beendigung seiner absurden Pay-to-Play-Auktion für die Anzeige von Suchmaschinenoptionen für EU-Android-Nutzer.“ In Deutschland werden aktuell Microsofts Bing, info.com und PrivacyWall als Google-Alternativen angeboten.
Diese Änderung gilt als logische Fortsetzung einer 2018 getroffenen Entscheidung der EU-Kommission, die einen Wettbewerbsvorstoß bei der Apps-Auswahl durch den Konzern feststellte. Infolgedessen wurde Google dazu verpflichtet, die Auswahlmöglichkeit an vorinstallierten Apps und Suchmaschinen bei der Neuanmeldung auf Geräten mit seinem Betriebssystem Android für die Nutzer in Europa zu erweitern."
Quelle: SNA News (Deutschland)