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Handy im Bett: Jeder Vierte textet im Schlaf

Archivmeldung vom 06.12.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.12.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Halbschlaf: Texten hat meistens Folgen.
Halbschlaf: Texten hat meistens Folgen.

Bild: Bruno van der Kraan, unsplash.com

Jeder vierte Nutzer chattet selbst im Halbschlaf noch mit Freunden und erinnert sich in den meisten Fällen am nächsten Tag nicht mehr daran oder ist entsetzt über den verfassten Kauderwelsch. Forscher der Villanova University haben in einer aktuellen Erhebung herausfinden, dass vor allem Frauen vom nächtlichen Texten mit den Kontakten betroffen sind.

Fäustlinge im Bett

Mehr als 25 Prozent der insgesamt 372 Befragten an zwei unterschiedlichen Universitäten gaben an, gelegentlich im Halbschlaf Textnachrichten an Freunde und Bekannte zu schreiben. 72 Prozent von ihnen können sich daran nicht mehr erinnern, sondern sehen erst bei einem Blick in den Chatverlauf am nächsten Tag, dass sie in der Nacht aktiv gewesen sind. Die Nutzer gaben zudem an, dass sie eher einen unruhigen Schlafrhythmus haben und ihr Smartphone auch in der Nacht neben dem Bett liegen lassen.

Untersucht wurde auch, welche Maßnahmen die Befragten treffen, um sich in der Nacht vom Smartphone fernzuhalten. Ein Studienteilnehmer gab sogar zu, gelegentlich Fäustlinge im Bett zu tragen, um sich vom Texten abzuhalten, da es für ihn nicht möglich sei, das Smartphone in der Nacht nicht in der Nähe des Bettes liegen zu haben. "Die meisten Studenten, die im Halbschlaf texten, waren weiblich", sagt Studienautorin Elizabeth Dowdell. "Die Mehrheit will das Telefon nachts zudem nicht ausschalten. Einige Befragte berichteten davon, dass das Verhalten schon in der High School begonnen hat."

Weltweites Phänomen

Für die meisten Befragten sind ihre "Schlaf-Nachrichten" totaler Kauderwelsch. Die Forscher warfen zudem einen Blick auf Twitter. Dort stießen sie auf zahlreiche Tweets, in denen User ebenfalls über Textnachrichten berichten, die sie eigenen Angaben zufolge im Schlaf verfasst haben. Viele entschuldigen sich bei ihren Freunden. "Entschuldigung an alle, denen ich gestern geschrieben habe. Ich war müde und bin gegen acht Uhr eingeschlafen. Heute morgen habe ich gesehen, dass ich trotzdem noch getextet habe", schreibt ein Twitter-User.

Die Experten raten Nutzern, das Smartphone tatsächlich nachts nicht in der Nähe des Bettes zu lassen, um ein automatisiertes Antworten zu unterbinden. Die Situation sei gut zu vergleichen mit nächtlichen Gesprächen mit dem Partner, an die sich der andere am nächsten Tag nicht mehr erinnern kann, obwohl er durchaus logisch geantwortet hat. Auch beim kurzen Wachwerden durch Textnachrichten würde das Gehirn oft in den "Automatik-Modus" schalten und der Nutzer nicht wirklich wach werden, obwohl er antwortet.

Quelle: www.pressetext.com/Sabrina Manzey

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