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Handy-Flatrates unter Betrugsverdacht

Archivmeldung vom 03.09.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.09.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die von den Mobilfunkbetreibern angebotenen sog. Flatrate-Tarife fürs Handy sind rechtlich nahe am Betrug, behauptet die neue Mobilfunkfirma Dolphin Telecom GmbH.

Die Begründung: Dem Verbraucher werde vorgegaukelt, dass er mit der Monatspauschale praktisch alle Telefonkosten abgelte. Tatsächlich sei damit aber nur ein Teil der Gespräche abgedeckt und Verbindungen zu Anschlüssen außerhalb des Flatrate-Gebietes "abenteuerlich hoch", fordert Dolphin-Geschäftsführer Oliver Wilps die Flatrate-Kunden zum Nachrechnen auf.

Auslandsgespräche für 2,49 Euro pro Minute

Wer beispielsweise bei Base für 20 Euro Monatspauschale abschließt, zahlt für Gespräche ins Ausland bis zu 2,49 Euro pro Minute. Wenn man also im Monat nur zehn Minuten lang in diesem Auslandstarif telefoniert, hat man seine "Flatrate" schon verdoppelt, rechnet Dolphin-Chef Oliver Wilps vor. Unter dem Namen Base bietet der Mobilfunkbetreiber E-Plus seit Mitte 2005 die erste deutsche Handyflatrate an, die unabhängig von Tageszeiten und Wochentagen netzintern und ins Festnetz gilt. Im Frühjahr 2006 zog T-Mobile mit der DoubleFlat nach, seit Sommer letzten Jahres mit dem Max-Tarif. Bei Vodafone heißt das Angebot SuperFlat ins eigene Netz. O2 bot zunächst eine Flatrate nur innerhalb der Homezone an; seit Ende letzten Jahres kann man mit Genion L auch außerhalb dieser Zone kostenlos ins deutsche Festnetz sowie ins o2-Netz telefonieren. Seit diesem Frühjahr gibt es mit Fee flat XL von Freenet und Base 5 von E Plus die ersten Handyflatrates in alle deutschen Mobilfunknetze. Wer sich beispielsweise für Base 5 entscheidet, zahlt dafür allerdings neben 25 Euro Anschlussgebühr immerhin schon 90 Euro jeden Monat - und dennoch bis zu 2,49 Euro pro Minute für Auslandstelefonate. "Bei nur einer Stunde Auslandsgespräch im Monat summiert sich das zu über 239 Euro. Wer das Bedürfnis hat, beispielsweise mit Verwandten im Ausland eine Stunde pro Woche zu telefonieren, zahlt über 687 Euro - mehr als das 7-fache der Base 5-Flatrate von 90 Euro und mehr als das 34-fache der Base 1-Flatrate von 20 Euro", rechnet Dolphin-Chef Oliver Wilps vor und zieht das Resümee: "Das ist rechtlich nah an der Grenze zum Betrug". In der Flatrate-Falle landet übrigens nicht nur, wer in der Ferne anruft, sondern auch, wer aus dem Ausland angerufen wird. Base verlangt bis zu 1,79 Euro pro Minute für ankommende (!) Auslandstelefonate.

Flatrate-Abzocker Deutsche Telekom, o2 und Lidl

Größter Flatrate-Abzocker der jüngsten Zeit ist die Deutsche Telekom, die im Juli unter dem Kunstnamen Congstar eine neue vermeintliche Billigmarke ins Leben gerufen hat. Wer sich darauf einlässt, büßt mit Kosten von bis zu 2,99 pro Minute für Auslandsgespräche. Der jüngste Coup auf Kosten der Verbraucher heißt Fonic von o2, das von Lidl mit dem Slogan "Das ist so so günstig" für 9,9 Cent pro Minute in alle deutschen Netze angepriesen wird. Was die Lidl-Werbung verschweigt: Bei Telefonaten ins Ausland verzehnfacht sich der Preis auf satte 99 Cent pro Minute. Wer im EU-Ausland telefoniert, zahlt 58 Cent in der Minute.

Dolphin gibt eine kostenfreie patentierte Handysoftware ab, mit der man laut Herstellerangabe am eigenen Provider vorbei den jeweils günstigsten Tarif erhält. Innerhalb der Flatrate-Abdeckung telefoniert man wie bisher zum Nulltarif. Aber sobald zusätzliche Kosten anfallen wie beispielsweise bei Auslandstelefonaten schaltet sich das Handyprogramm ein und sucht automatisch die günstigste Verbindung. So kann man die meisten Länder für 0,29 statt 2,49 Euro pro Minute erreichen und damit die Kosten um bis zu 90 Prozent senken. Dolphin funktioniert in jedem Netz, mit jedem Tarif und zu jedem Telefonanschluss weltweit. Man behält seine Nummer, bleibt bei seinem Provider, braucht keinen neuen Vertrag und kein Abo und kann wie gewohnt ohne lästige Vorwahl telefonieren.

Quelle: Pressemitteilung Dolphin Telecom GmbH

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