Hybrid-Fernseher: Multimedia für Senioren erleichtern
Archivmeldung vom 24.09.2010
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.09.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Grenze zwischen Fernsehen und Internet verschwindet zunehmend. Einige der auf der diesjährigen IFA vorgestellten Fernseher vereinen TV- und Internetdienste. Um diese Geräte auch für Senioren zugänglich zu machen, entwickelt das Fraunhofer IGD im Rahmen eines EU-Forschungsprojekts neue Technologien, mit denen sich die Bedienung an die Bedürfnisse von älteren Nutzern anpassen lässt.
Der andauernde Trend zu hybriden Fernsehern, die TV- und Internetangebote miteinander verbinden, stellt die Gerätehersteller und Medienanbieter vor neue Herausforderungen. Die Industrie entwickelt die Produkte in erster Linie für eine junge und technikbegeisterte Zielgruppe. Das ältere, weniger technikaffine Publikum ist häufig überfordert, solche Geräte zu bedienen.
"Je facettenreicher das Medienangebot auf den neuen TV-Geräten wird, desto komplexer wird es auch, sie zu bedienen", sagt Volker Hahn vom Fraunhofer IGD, der weltweit führenden Forschungseinrichtung für angewandtes Visual Computing. "Die neuen hybriden TV-Produkte bieten eine Vielfalt an neuen interaktiven Diensten. Es besteht die Gefahr, dass Senioren mit altersbedingten Einschränkungen wie Hör- oder Sehproblemen ausgeschlossen werden, diese modernen Geräte zu nutzen. Viele Hersteller haben die Problematik zwar erkannt, reagieren jedoch nur zögerlich auf den stetig wachsenden Markt."
Der Grund ist der hohe Entwicklungsaufwand für seniorengerechte Lösungen. Um die Industrie hierbei zu unterstützen, startete das Fraunhofer IGD mit mehreren Partnern das europäische Forschungsprojekt GUIDE (Gentle User Interfaces for Elderly People). Es soll Entwicklern von hybriden Fernsehern und deren multimedialen Diensten helfen, ohne hohe Risiken und Kosten eine seniorengerechte Bedienung zu ermöglichen. Die Forscher arbeiten hierfür seit Beginn des Projektes eng mit älteren Nutzern zusammen.
Das bei GUIDE gewonnene Wissen wollen die Projektpartner später an die Industrie weitergeben. Die Forscher stellen dazu Entwicklungswerkzeuge bereit, die die altersgerechten Schnittstellen in die neuen Geräte einfach integrieren lassen.
Quelle: Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD