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"SkinTrack" macht Arm zum Smartwatch-Touchpad

Archivmeldung vom 07.05.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.05.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: cmu.edu
Bild: cmu.edu

Da Smartwatch-Displays einfach zu winzig für präzise Eingaben sind, setzen Forscher der Carnegie Mellon University (CMU) auf den ganzen Unterarm als Touchpad. Um "SkinTrack" zu nutzen, trägt der User einen speziellen Hightech-Ring, der ein hochfrequentes Signal aussendet. So werden Berührungen der Haut zu Eingabesignalen. Dem Team zufolge ist das annähernd so genau wie ein Touchscreen und erlaubt es somit, beispielsweise "Angry Birds" auf der Smartwatch zu spielen.

"Ein großes Problem von Smartwatches und anderem digitalen Schmuck ist, dass die Bildschirme so klein sind", sagt Gierad Laput, Doktorand in der Future Interfaces Group der CMU. Das macht nicht nur präzise Eingaben schwer. "Der Finger blockiert viel vom Screen, wenn man ihn nutzt." Auf einer Smartwatch sinnvoll arbeiten oder zocken ist daher nicht wirklich möglich - außer mit neuen Tricks, wie eben SkinTrack. Denn damit verlagern Laput und seine Kollegen Eingaben auf den Unterarm und machen so die Sicht auf das Smartwatch-Display frei.

"Das Tolle an SkinTrack ist, das es nicht auffällig ist; Uhren und Ringe sind Dinge, die Menschen ohnehin tragen", meint Yang Zhang, ebenfalls Doktorand in der Future Interfaces Group. Für die Arm-Touch-Lösung kommt einfach ein Spezialring dazu. Dieser sendet ein hochfrequentes elektrisches Signal aus. Dieses breitet sich über die Haut aus, sobald der Finger den Arm berührt. Elektroden im Armband der Smartwatch messen dieses Signal. Da es eine Phasendifferenz zwischen den Messungen verschiedener Elektroden gibt, kann das System ermitteln, wo auf den Arm getippt wurde.

Präzise Steuerung

Den Forschern ist es dabei gelungen, mit 99-prozentiger Genauigkeit zu bestimmen, wann der Finger die Haut berührt. Die Positionierung der Berührung erfolgt im Schnitt auf 7,6 Millimeter genau. Bedenkt man, dass ein Unterarm merklich größer ist als ein Smartphone-Display, ist klar, dass die Steuerung somit an die Genauigkeit eines Touchscreens herankommt. Das zeigt auch ein Video über die Technologie - inklusive Demonstration, dass es mit SkinTrack möglich ist, wütende Vögel sehr präzise abzufeuern.

Zhang wird SkinTrack kommende Woche im Rahmen der Konferenz CHI 2016 http://chi2016.acm.org näher vorstellen. Der Fachartikel ist schon vorab auf der Seite der Forschungsgruppe abrufbar: http://www.figlab.com/s/skintrack.pdf

Quelle: www.pressetext.com/Thomas Pichler

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