Hommingberger Gepardenforelle schwimmt ins Ziel
Archivmeldung vom 17.12.2005
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.12.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittGoogle listet mehr Treffer für den Begriff "Hommingberger Gepardenforelle" auf als für "Forelle". Und das alles nur, weil die Redaktion des Computermagazins c't diesen Kunstbegriff erfunden und im April dieses Jahres einen Suchmaschinenwettbewerb ins Leben gerufen hat, dessen Ergebnisse jetzt vorliegen.
Ziel des Wettstreits war es, Webseiten zu bauen, die bei der
Abfrage Hommingberger Gepardenforelle" eine Spitzenposition in den
Trefferlisten der Suchmaschinen erlangen. Wie viele Sites sich
beteiligt haben, lässt sich nicht sagen - es gab keine
Anmeldeprozedur. Es müssen aber Hunderte gewesen sein: Fast 200
Internet-Domains mit dem Namensbestandteil Gepardenforelle wurden
seit April
angemeldet.
Ein guter Domain-Name ist aber nicht der einzige Schlüssel zum
Erfolg. Wichtig für eine Position bei allen großen Suchmaschinen sind
Links: Verweise von vielen anderen, möglichst prominenten Sites. So
investierten einige Webmaster bares Geld für eine gute Position. Mit
Anzeigen in Googles Werbeprogramm AdWords warben sie für Links auf
ihre Homepage.
Mit viel Fantasie und Witz hat ein Auszubildender einer Webagentur
den sechsten Platz belegt. Auf seinem Weblog veranstaltete er
Poetry-Slam-Wettbewerbe, bei dem es darum ging,
Gepardenforellen-Gedichte zu reimen. Damit hat er immer wieder neue
Inhalte generiert - eine weitere wichtige Voraussetzung für eine gute
Position.
Die Teilnehmer eines Seminars an der Uni Kassel sind mit einem
automatisch generierten pseudowissenschaftlichen Text auf ihrer Seite
unter die Top Ten bei Google und Yahoo gekommen - der Beleg, dass man
nach wie vor eine Seite mit für den Surfer völlig unbrauchbaren
Inhalten gut platzieren kann.
Yahoo und Google legten ähnliche Kriterien für das Ranking an und
präsentierten aus Nutzersicht gute Ergebnisse (sofern das bei einem
virtuellen Wesen wie der Hommingberger Gepardenforelle überhaupt
möglich ist), etwa den Wikipedia-Beitrag zum Wettbewerb. Die
Ergebnisse von MSN kann man dagegen nur als Katastrophe bezeichnen.
Gleich mehrere Webseiten sind dort mit altbekannten Spamming-Tricks
in den Top Ten gelandet.
Quelle: Pressemitteilung Computermagazins c't