Komfortelektronik bietet Schnüffelpotenzial
Archivmeldung vom 18.12.2008
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.12.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNavigationsgeräte speichern aufgerufene Fahrtziele, eingeschaltete Handys lassen sich im PKW orten, elektronische Fahrtenschreiber zeichnen Bewegungsprofile auf: Das Auto wird zum Datensammler und bietet viel Schnüffelpotenzial, so das Technologiemagazin Technology Review.
Fahrzeuge der neuesten PKW-Generation sind mit viel Elektronik ausgestattet. Hersteller und Vertragswerkstätten führen per Computer über die Fahrzeuge Buch und sammeln so jede Menge Daten. Neben Abgaswerten, Fehlermeldungen und Kilometerständen werden bei einigen Automodellen auch Radumdrehungen gespeichert, die bei der Rekonstruktion von Unfällen wichtige Informationen liefern können. Bei anderen Modellen wird nach Aktivierung des Airbags automatisch Hilfe gerufen, die Koordinaten des Unfallwagens an Notdienste weitergeleitet. Der Mobilfunkalarm mit GPS-Ortung, der eigentlich der Sicherheit dient, kommt dem Fahrer nicht unbedingt immer gelegen.
Zum gläsernen Autofahrer aber wird der PKW-Nutzer durch die Komfortelektronik: Insbesondere vergessliche Menschen verraten über Navigationssysteme, eingeschaltete Handys oder elektronische Fahrtenschreiber ihre Fahrstrecken. Navigationsgeräte speichern zwar keine gefahrenen Routen, wohl aber die zuletzt aufgerufenen Ziele, Freisprecheinrichtungen merken sich die zuletzt gewählten Nummern. Werden die Daten nicht gelöscht, können Neugierige leicht die Wege rekonstruieren. Wer im privaten PKW befürchtet, dass seine Fahrten zurückverfolgt werden können, sollte vor allem sein Handy abschalten. Denn das kann der Betreiber jederzeit orten.
Quelle: Technology Review