Zeitung: Deutsche Firmen vom Virus "Flame" bislang nicht betroffen
Archivmeldung vom 29.05.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAnders als beim Computervirus "Stuxnet" vor einem Jahr sind deutsche Unternehmen und Behörden bisher nicht Opfer der Schadsoftware "Flame" geworden, die zahlreiche Rechner vor allem im Nahen Osten infiziert hat. Auch gibt es aus Deutschland keine Schadensmeldungen. "Dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik liegen derzeit keine Erkenntnisse vor, die auf eine Betroffenheit von Einrichtungen in Deutschland hindeuten würden", sagte ein Sprecher des Amtes in einem Gespräch mit den Zeitungen der WAZ-Mediengruppe (Mittwochausgaben).
Die Software stelle auch keine Bedrohung für private Anwender dar. "Stuxnet" hatte dagegen vierzehn, meist mittelständische, deutsche Unternehmen getroffen, war aber vor allem gegen das iranische Atomprogramm gerichtet, das auf diese Weise stark verzögert wurde.
"Ein Vergleich mit Stuxnet hinkt, da es sich bei Flame um eine Spionagesoftware handelt, während Stuxnet auf Sabotage ausgerichtet war", sagte der Sprecher des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik. Der neue Virus, dessen Urheber unbekannt ist und der nach vorliegenden Berichten abhören kann und Daten kopiert, sei darauf ausgerichtet, "Spionage zu betreiben und so viel Informationen wie möglich bei den Betroffenen abzugreifen". Ein Schutz sei nur sehr schwer zu organisieren, da "Flame" mit einem Selbstschutz ausgestattet sei: "Die Software ist so programmiert, dass eine Entdeckung, Auswertung und Analyse erheblich erschwert wird".
Computervirus zur Spionage im Nahen Osten entdeckt
Russische Experten für IT-Sicherheit haben einen Computervirus entdeckt, der vor allem im Nahen Osten geheime Daten sammeln soll. Das "Flame" genannte Programm ähnele dem Virus "Stuxnet", der Atomanlagen im Iran befallen hatte, teilte Kaspersky Lab, ein russisches Unternehmen für Softwaresicherheit, am Dienstag mit. "Flame" sei bereits seit bis zu fünf Jahren aktiv und habe in dieser Zeit bis zu 5.000 Computer befallen. Betroffen seien vor allem Computer im Iran, Israel und in Syrien, in Europa und den USA seien keine Fälle bekannt.
Bei der Software handele es sich um einen Trojaner, der auf infizierten Rechnern Daten aus E-Mails, Dokumenten und Chats ausspionieren, Screenshots erstellen und das Mikrofon einschalten könne, so das Unternehmen. Völlig neu sei überdies die Möglichkeit des Virus, Bluetooth zur drahtlosen Übertragung von Befehlen und Daten zu nutzen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur