EU-Parlamentsvize Alvaro fordert Ethik-Kommission für Google und Facebook
Archivmeldung vom 22.10.2012
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDer Vize-Präsident des EU-Parlaments, Alexander Alvaro (FDP), hat eine Ethik-Kommission für Internetunternehmen wie Google und Facebook gefordert.
Alvaro sagte dem Nachrichtenmagazin "Focus", der Fall der 15-jährigen Kanadierin Amanda Todd, die nach Erpressungen über Facebook Selbstmord begangen hatte, sei "schockierend". Die Datenschutzverordnung, die Brüssel derzeit erarbeite, gehe nicht weit genug.
"Die Internetbranche muss endlich handeln", so Alvaro. Die Kommission aus Datenschützern, Psychologen und Netzaktivisten solle etwa kontrollieren, ob Google innerhalb von 24 Stunden Seiten mit Persönlichkeitsrechtsverletzungen aus dem Index löscht.
US-Medienunternehmer Malone fordert Google-Regulierung
Der US-Medienunternehmer und Chairman von Liberty Global, John Malone, kritisiert die Marktmacht des Suchmaschinen-Giganten Google und fordert dessen Regulierung. "Google ist einfach extrem dominant. Deshalb würde ich es angemessen und an der Zeit finden, dass der Regulierer hier eingreift", sagte Malone dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel".
Er sei sicher, dass die Regulierung kommen werde, "wenn nicht in den USA, dann in Europa". Google habe seine eigenen Entwicklungspläne, diese würden "manchmal mit den Interessen von Google-Kunden kollidieren". Es sei enorm wichtig, "dass Google uns immer noch findet und nicht nur sein eigenes Angebot in diesem Geschäftsfeld und dass sie uns trotzdem noch prominent platzieren".
Über eines seiner Unternehmen ist Malone an Firmen wie TripAdvisor oder Expedia beteiligt. Beide Firmen haben Beschwerde gegen Googles Geschäftspraktiken im Reisemarkt eingelegt. Derzeit prüfen sowohl die amerikanische Handelskommission als auch die europäische Wettbewerbsbehörde, ob sie Kartellverfahren gegen Google einleiten.
Quelle: dts Nachrichtenagentur