Facebook will Geheimdienstmitarbeiter für Prüfung politischer Werbung einstellen
Archivmeldung vom 16.10.2017
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDas US-amerikanische Unternehmen Facebook Inc. wird Mitarbeiter einstellen, die Zugang zum nationalen Sicherheitssystem haben, um der angeblichen Einmischung fremder Staaten in amerikanische Wahlen in Zukunft zu begegnen, meldete Bloomberg am Montag.
Die deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "Sputnik" schreibt weiter: "Laut der Agentur kann es sich bei diesem Jobangebot um Kandidaten handeln, die früher bei den Geheimdiensten oder Bundesbehörden tätig waren und Zugang zu vertraulichen Informationen hatten.
Ihr Status könne auch auf einen Job in einem privaten Unternehmen übertragen werden, falls für ihre Stellung eine Zulassung zu Geheiminformationen erforderlich sei. In diesem Fall könne der Zugang der Ex-Mitarbeiter von Geheimdiensten auch weiter verlängert werden.
Bloomberg zufolge lehnte Facebook jegliche Kommentare ab. Das Ministerium für Innere Sicherheit der Vereinigten Staaten (United States Department of Homeland Security, DHS) und der Direktor der nationalen Nachrichtendienste (Director of National Intelligence, DNI) soll auf die Anfragen der Agentur auch nicht reagiert haben.
Private Unternehmen, meistens im technischen oder militärischen Bereich, stellen oft Personal ein, das einen Zugang zu vertraulichen Informationen hatte. Solche Mitarbeiter arbeiten dann mit Nachrichtendiensten und Bundesbehörden zusammen, so Bloomberg.
Ende September hatte Facebooks Gründer und Vorstandsvorsitzender Mark Zuckerberg die neuen Regeln für die Platzierung politischer Werbung im sozialen Netzwerk angekündigt. Bei deren Veröffentlichung werde die Seite des Users angegeben, der diese Werbung bezahlt habe. Das Netzwerk werde 250 Mitarbeiter einstellen, die sich mit den Fragen der Beleuchtung von Wahlen beschäftigen sollten.
Später übermittelte Facebook dem US-Kongress einen Bericht über die Platzierung der politischen Werbung auf den Seiten des sozialen Netzwerks, die angeblich aus Russland bestellt worden war.
Die angebliche Einmischung Russlands in die US-Politik untersuchen jetzt Facebook, Twitter und Google, so Bloomberg. Es werde erwartet, dass Vertreter dieser Unternehmen bei den öffentlichen Anhörungen im US-Kongress am 1. November zum Thema sprechen würden.
Zuvor hatte CNN mitgeteilt, dass die angeblich mit Russland verbundenen Versuche, „die Situation in den USA zu beeinflussen“, nicht nur in sozialen Medien, sondern auch durch YouTube und das Spiel Pokémon Go unternommen worden wären. Twitter-Nutzer aus der ganzen Welt haben die Behauptungen des US-Fernsehsenders CNN ausgelacht. Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, bezeichnete solche Meldungen amerikanischer Medien als „stümperhaft“."
Quelle: Sputnik (Deutschland)