Mehr als jedes zweite Unternehmen wird Ransomware-Opfer
Archivmeldung vom 04.09.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.09.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićMehr als jedes zweite Unternehmen in Deutschland ist in den vergangenen zwölf Monaten Opfer von Ransomware geworden. Das geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten Umfrage des IT-Branchenverbands hervor.
Demnach wurden sechs von zehn Unternehmen zuletzt auf diese Weise
angegriffen, 29 Prozent hatten dadurch keinen Schaden, bei 31 Prozent
ist ein Schaden entstanden - etwa durch Produktionsausfall, Kosten für
IT-Dienstleister oder auch durch Zahlungen an die Täter. Etwa jedes
achte betroffene Unternehmen (zwölf Prozent) ist auf die finanziellen
Forderungen eingegangen. Drei Viertel (76 Prozent) geben an, an die
Kriminellen nichts bezahlt zu haben, zwölf Prozent wollen oder können
dazu keine Angabe machen.
Bei Ransomware handelt es sich um
Schadsoftware, die in Netzwerke und auf Computer eingeschleust wird,
Daten verschlüsselt und teilweise auch an die Angreifer sendet. Um
wieder Zugriff zu erhalten und eine Veröffentlichung zu verhindern,
werden die betroffenen Unternehmen von den Tätern zu Zahlungen
aufgefordert.
Vier von zehn betroffenen Unternehmen konnten ihre
Daten selbst wiederherstellen, zehn Prozent haben sie ohne
Lösegeldzahlung von den Tätern zurückbekommen. Nur ein Prozent gibt an,
dass gestohlene Daten veröffentlicht wurden. Zugleich berichten 17
Prozent von massiven Einschränkungen des Geschäftsbetriebes durch den
Angriff. 42 Prozent räumen ein, dass sie nicht damit gerechnet hätten,
Opfer eines Ransomware-Angriffs zu werden. Und 54 Prozent haben in der
Folge ihre Sicherheitsvorkehrungen verschärft.
Nach dem Angriff
hat knapp jedes fünfte betroffene Unternehmen (18 Prozent) einen
Dienstleister eingeschaltet, um Unterstützung gegen den Angriff zu
erhalten. Etwa jedes achte betroffene Unternehmen (zwölf Prozent) hätten
das gerne getan - hat aber keinen entsprechenden Dienstleister
gefunden. Insgesamt haben nur 21 Prozent in der Folge des Angriffs eine
Strafverfolgungsbehörde eingeschaltet.
Datenbasis: Für die Erhebung wurden
1.003 Unternehmen ab zehn Beschäftigten und einem Jahresumsatz von
mindestens einer Million Euro in Deutschland telefonisch befragt.
Quelle: dts Nachrichtenagentur