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Sensorhaut: Roboterarm spürt Nähe von Menschen

Archivmeldung vom 15.04.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.04.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Hightech-Sensorentwicklung in München. Bild: Andreas Heddergott, tum.de
Hightech-Sensorentwicklung in München. Bild: Andreas Heddergott, tum.de

Ingenieure der Technischen Universität Delft haben eine revolutionäre Software für einen Roboterarm entwickelt, der unvorsichtige Mitarbeiter, die in seine Nähe kommen, nicht verletzen kann. Er ist mit einer Haut aus unterschiedlichen Sensoren bestückt, die ihn in seiner Bewegung stoppen, wenn er einem lebendigen oder toten Hindernis zu nahe kommt.

Der Roboterarm ist im Rahmen der europäischen Forschungsinitiative "Factory-in-a-Day" entstanden. Deren Ziel ist es, die Konkurrenzfähigkeit der europäischen Industrie zu steigern. Haupthindernisse für den Einsatz von Robotern sollten beseitigt werden. Künftig sollen sie innerhalb kürzester Zeit für neue Aufgaben umgerüstet werden können. Und auch die Kosten sollen entscheidend sinken.

Ein Faktor, der Kosten verursacht und Zeit benötigt, sind Sicherheitseinrichtungen und -zonen. Damit niemand verletzt wird und Schäden vermieden werden, arbeiten Roboter in abgesperrten Bereichen. Wenn Roboterarme Sensoren haben, ist diese Vorsichtsmaßnahme nicht mehr nötig. Selbst wenn Mitarbeiter sich in Gefahr begeben und die Sicherheitszone betreten, etwa, um eine kleine Störung zu beseitigen, haben sie nichts mehr zu befürchten.

Sensorhaut kalibriert sich selbst

In Kooperation mit Experten von Siemens und der Technischen Universität München http://tum.de wurde das Kontrollsystem hinter der Technologie entwickelt. "Es gibt schon Technologien zur Verbesserung der Sicherheit im Arbeitsbereich von Robotern. Aber keine ist so intelligent und effektiv wie diese", sagt Forscher Carlos Hernandez Corbato. Die Sensoren erfassen Drücke, Temperaturen, Abstände und Beschleunigung. Ein weiterer Vorteil sei die Fähigkeit der Sensorhaut, sich selbst zu kalibrieren.

Die Factory-in-a-Day-Initiative will vor allem kleinen und mittelständischen Unternehmen den Robotereinsatz ermöglichen. Bisher setzen sie nur vereinzelt diese Helfer ein, die die Produktivität erheblich verbessern. Der Roboterarm, der in Den Haag vorgestellt wird, ist noch im Entwicklungsstadium. Ein Prototyp wird im September fertig, wenn das Projekt ausläuft.

Quelle: www.pressetext.com/Wolfgang Kempkens

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