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Pirate Bay: US-Unternehmen verkündet Übernahme

Archivmeldung vom 28.04.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.04.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Das Übernahme-Karussell dreht sich weiter. Bild: thepiratebay.org
Das Übernahme-Karussell dreht sich weiter. Bild: thepiratebay.org

Die Saga rund um den Verkauf der schwedischen Torrent-Tracker-Webseite The Pirate Bay scheint kein Ende zu nehmen. Nachdem es in der vergangenen Zeit recht ruhig um das Filesharing-Portal geworden war, tritt nun ein US-amerikanisches Unternehmens namens Business Marketing Services auf den Plan.

In einer etwas zwielichtig erscheinenden Pressemeldung wird verkündet, dass man sowohl den Domainnamen thepiratebay.org als auch alle Marken der Seite übernommen habe. Die schwedischen Betreiber der "Piratenbucht" dementieren dies vehement.

"Die Entschädigung für die Übernahme wird per Schuldschein mit einem kapitalisierten Betrag in der Höhe von zehn Mio. Dollar bezahlt", heißt es in der von Business Marketing Services veröffentlichten Mitteilung. Das Fälligkeitsdatum für den Schuldschein sei auf den 30. Juni 2010 festgesetzt worden. Als Geschäftspartner für die Übernahme nennt die US-Firma den schwedischen IT-Dienstleister Global Gaming Facory (GGF), jenes Unternehmen, das schon 2009 mit einer groß angekündigten Übernahme der Pirate-Bay-Webseite, die sich im Nachhinein lediglich als Flop erwies, aufhorchen ließ.

Keine Gespräche mit Betreibern

Bei den Betreibern des Torrent-Trackers, die vergangenen April von einem Bezirksgericht in Stockholm wegen Beihilfe zu Verstößen gegen das Urheberrecht zu einjährigen Haftstrafen und einer Schadenersatzzahlung in Höhe von 30 Mio. Schwedischen Kronen (rund 2,7 Mio. Euro) verurteilt worden sind, will man von der Übernahme hingegen nichts wissen.

"Wir haben die Pressemeldung, die vom Verkauf von The Pirate Bay berichtet, mit großem Interesse gelesen", schreiben die Seitenbetreiber in ihrem offiziellen Blog. Einen Deal mit Business Marketing Services gebe es aber nicht. "Wir haben noch nicht einmal mit ihnen gesprochen", betonen die Verantwortlichen. Die aktuell veröffentlichte Mitteilung sei nichts weiter als ein "groß angelegter Schwindel".

Unseriöser Geschäftspartner

Was sich wirklich hinter der Pressemeldung verbirgt, bleibt bis auf weiteres unklar. Fest steht jedenfalls, dass sich GGF in der Vergangenheit nicht gerade als seriöser Geschäftspartner hervorgetan hat. Im Rahmen der großmundig angekündigten Pirate-Bay-Übernahme hatte das Disziplinarkomitee der Stockholmer Börse den IT-Dienstleister sogar dauerhaft vom Aktienhandel ausgeschlossen. Als Grund für die harte Maßnahme nannte das Aufsichtsgremium die anhaltende Fehlinformation von Investoren und Öffentlichkeit in Bezug auf die eigenen finanziellen Möglichkeiten.

Quelle: pressetext.deutschland Markus Steiner

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