Gekaufte Likes sind Zeitbombe für Reputation
Archivmeldung vom 20.03.2013
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.03.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittImmer mehr Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens kaufen sich Fans oder Follower auf Facebook, Twitter und Co, um damit Social-Media-Statistiken zu beeinflussen, wie Newsbeat eruiert hat. Für rund 35 Euro können beispielsweise 10.000 Video-Klicks auf YouTube gekauft werden. Auch erfolgbringende Kommentare stehen Unternehmern und Künstlern für eine bestimmte Menge Geld zur Verfügung. Twitter, Facebook und YouTube wehren sich gegen die Anschuldigungen und betonen, dass diese Vorgehensweise gegen deren Richtlinien verstößt. Zudem könne eine Zuwiderhandlung dieser Regelung zu einer Entfernung des Accounts führen.
"Gerade die Fan-Zahlen auf Facebook und Twitter sind Reputationsmerkmale. Wenn jedoch vor allem Fans und Followers gekauft werden, kann es sich mittelfristig enorm schadhaft für die Person oder das Unternehmen auswirken", warnt Jörg Eisfeld-Reschke vom Institut für Kommunikation in sozialen Medien im Gespräch mit pressetext. Facebook verfüge über einen Algorithmus, der die Qualität von Interaktionen misst - das sogenannte Edgerank.
Wenn eine Seite nur plötzlich verdächtig viele Likes bekommt, sich dies aber nicht in der Interaktion mit den Nutzern widerspiegelt, erkennt das System, dass die Seite scheinbar wenig relevant ist und sortiert die Meldungen zukünftig aus. Von Politikern über Künstlern bis hin zu Unternehmern gibt es in jeder Branche schwarze Schafe, die ihre Reputation künstlich aufwerten. "Die Verantwortlichen schauen dabei häufig vermehrt auf Quantität als auf Qualität. Auch die Agenturen stehen unter Druck, ihren Kunden die geforderten quantitativen Kennzahlen zu liefern. Nachhaltig schadet diese Vorgehensweise jedoch der Reichweite", so der Experte.
Interaktion durch richtige Strategie
"Wie sich die sozialen Netzwerke gegen diese Anschuldigungen wehren, ist glaubwürdig, weil sie vor allem das Interesse der Interaktion verfolgen", ergänzt Eisfeld-Reschke. Verantwortliche für das Seiten-Layout müssten eine Strategie entwickeln, um attraktive und relevante Inhalte so aufzubereiten, dass sie für den User interessant sind und zur Interaktion motivieren. So könne Reputation und Austausch vorangetrieben werden.
Quelle: www.pressetext.com/Andreea Iosa