Trügerische Anonymität beim Filesharing
Archivmeldung vom 29.09.2007
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.09.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEine wissenschaftliche Analyse des anonymisierenden Filesharing-Programmes StealthNet förderte erhebliche Mängel zutage, die die Anonymität seiner Benutzer in Frage stellten. Die gröbsten Schwachstellen wurden jedoch aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse inzwischen behoben, schreibt das Computermagazin c't.
Anonymität ist im Internet nicht vorgesehen: Ohne IP-Adressen,
die sich letztlich auch Personen zuordnen lassen, geht
gar nichts. Gängige Anonymisierungskonzepte benutzen
daher Mechanismen, die dafür sorgen, dass sich Aktionen
der Nutzer eines verschleiernden Netzwerkes nicht mehr
ohne Weiteres ihren IP-Adressen zuordnen lassen. In einem
Test bot der für Windows und Linux erhältliche Open-Source-Client
StealthNet vor der Version 0.8.1.1 einem Angreifer eine Reihe
von Gelegenheiten zur Enttarnung seiner Nutzer.
Die Wissenschaftler beschreiben in c't, wie sie Angriffsmethoden
in ein Programm umgesetzt und auf das Filesharing-Netzwerk
angewendet haben. Zum Analysezeitpunkt waren dort
StealthNet-Clients bis zu Version 0.8.1 anzutreffen.
Innerhalb kurzer Zeit war es ihnen möglich, Suchbegriffe und
angebotene Inhalte einer ganzen Reihe von IP-Adressen zuzuordnen.
Die Ergebnisse der vorgestellten Analyse wurden vorab den
StealthNet-Entwicklern zugänglich gemacht. Die daraufhin
veröffentlichte Version behebt die gröbsten Patzer, weitere
Verbesserungen sind geplant.
"Keine derzeit erhältliche Anonymisierungssoftware ist
vollkommen anonym, denn die erreichte Anonymität hängt
stets von den Fähigkeiten und Zielen der Gegenspieler ab",
erklärt c't-Redakteurin Christiane Rütten. "Doch
StealthNet 0.8.1 machte die Analyse des Netzes besonders leicht."
Quelle: Pressemitteilung c't