Hightech-Roboter-Hund verstärkt US-Soldaten
Archivmeldung vom 26.09.2019
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittForscher des U.S. Army Combat Capabilities Development Command (CCDC) haben einen autonomen Roboter mit vier Beinen entwickelt, der künftig Soldaten bei besonders heiklen Einsätzen begleiten soll. Das System namens "Legged Locomotion and Movement Adaption" erinnert optisch an einen Hund und soll etwa Spezialeinheiten das Tragen schwerer Lasten in schwierigem Terrain abnehmen und so die Mobilität des Teams verbessern oder durch seine hochsensible Sensortechnik frühzeitig auf Gefahren und Feinde hinweisen.
Aus Tools werden Kameraden
"Dieses System verkörpert unser gesamtes Bemühen, Fortschritte im Bereich der autonomen Off-Road-Mobilität zu erreichen und Forschung voranzutreiben, die darauf abzielt, Roboter von einfachen Werkzeugen in echte Teamkameraden für unsere Soldaten zu verwandeln", zitiert "TechXplore" Jason Pusey, Ingenieur im Army Research Laboratory des CCDC. Seine Entwicklung sei Teil der Robotics Collaborative Technology Alliance (RCTA), eines "groß angelegten Experiments", bei dem das US-Militär mit mehr als einem Dutzend Universitäten und Forschungseinrichtungen zusammenarbeitet.
"Als wir die RCTA gestartet haben, hatten wir lediglich ein paar herkömmliche Roboter auf Rädern zur Verfügung. Diese Plattformen waren nicht in der Lage, Soldaten bei Indoor- oder Outdoor-Missionen zu begleiten", schildert der Experte. Durch rasante Fortschritte bei der Rechenleistung, bei Sensor- und Antriebstechnologien sowie der Energieversorgung sei man mittlerweile allerdings in der Lage, völlig neue künstliche Helfer zu bauen. "Das ermöglicht es uns, nicht nur die Mobilität zu verbessern, sondern beinhaltet auch eine bessere Wahrnehmung und Intelligenz", so Pusey.
Tiere als Vorbilder bei Entwicklung
Bis das System tatsächlich mit US-Soldaten auf gefährliche Spezialeinsätze geschickt werden kann, wird aber wohl noch einige Zeit vergehen. Im Moment steckt die entsprechende Technologie, die auf einen vollelektronischen Antrieb mit hohem Drehmoment setzt und verschiedene spezielle Algorithmen zur verbesserten Wahrnehmung, Intelligenz und autonomen Steuerung nutzt, noch mitten in der Entwicklung.
Gemeinsam mit den zivilen Partnern, die an der RCTA-Initiative teilnehmen, soll als nächstes vor allem an der Bewegungsfähigkeit des Roboterhelfers gearbeitet werden. Hierfür nehmen mehrere Forscher-Teams zum Beispiel natürliche Vorbilder wie Windhunde, Geparden und ähnlichen Tieren genauer unter die Lupe. "Wir wollen ein mobiles Robotersystem erschaffen, das flink und gelenkig ist und um sich herum bewegende Personen navigieren kann, ohne dabei seine Umgebung aus den Augen zu verlieren", betont Pusey.
Quelle: www.pressetext.com/Markus Steiner