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Jülich Weltspitze im Supercomputing

Archivmeldung vom 28.06.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.06.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Der Superrechner JUBL steht mit seinen 46 Teraflops jeder Forschung zur Verfügung. Foto: Forschungszentrum Jülich
Der Superrechner JUBL steht mit seinen 46 Teraflops jeder Forschung zur Verfügung. Foto: Forschungszentrum Jülich

Der schnellste Supercomputer der Welt für die freie Forschung steht im Forschungszentrum Jülich. Unter den 500 weltweit schnellsten Supercomputern insgesamt, einschließlich der für militärische, industrielle oder fachliche Zwecke gebundenen Supercomputer, nimmt der Jülicher Blue Gene (JUBL) Rang 8 ein, in Europa belegt er Platz 2.

Dies geht aus der heute veröffentlichten Top-500-Liste hervor, die zweimal jährlich die schnellsten Supercomputer der Welt auflistet.

"Jülich ist aus mehreren Gründen ein idealer Standort für einen Supercomputer: Hier wird Spitzenforschung in großer fachlicher Breite betrieben. Zugleich gibt es hier aber auch Wissenschaftler, die Supercomputer betreiben können, und Jülich verfügt aufgrund seiner langjährigen Tradition im Supercomputing über eine einschlägige Infrastruktur. So eine Situation findet man nur selten an", sagte Jack Dongarra von der Universität Tennessee.

Dongarra gilt als führender Experte im Supercomputing und berät unter anderem die US-amerikanische Regierung. Gemeinsam mit Hans Meuer (Universität Manheim), Erich Strohmaier und Horst Simon (beide LBNL) gibt er seit gut 12 Jahren die Top-500-Liste heraus. Dongarra hatte sich in der vergangenen Woche im Forschungszentrum Jülich umgesehen.

Der Jülicher Supercomputer wurde im März 2006 in Betrieb genommen. Er verfügt über 46 Teraflops und ist ein Computer vom Typ Blue Gene der Marke IBM. "Diese Maschinen sind momentan mit Abstand die kosteneffektivsten", sagte Dongarra und sprach damit auf die teilweise beträchtlichen Betriebskosten an, die für die Kühlung von Supercomputern entstehen. Gemessen in Gigaflop pro Watt erledigen die Prozessoren der Blue-Gene-Reihe 8 mal so viele Rechenvorgänge wie die anderen.

Neun der 20 schnellsten Superrechner sind vom Typ Blue Gene. Auf Platz 48 der aktuellen Top-500-Liste steht das HLRZ in Stuttgart (9,2 Teraflops). Der zweite Jülicher Superrechner JUMP schafft es auf Platz 86 mit 8,9 Teraflops. Damit stehen zwei der drei schnellsten Rechner Deutschlands in Jülich.

In der aktuellen Top500-Supercomputer-Rankingliste hat IBM erneut die Spitzenposition eingenommen mit den meisten Systemen (240 Installationen) sowie mit der größten aggregierten Compute-Kapazität (ca. 1,5 Petaflops, oder 54% der Gesamtleistung). Der IBM Blue Gene-Supercomputer hält 24 Positionen auf der Liste und ist unter anderem der derzeit leistungsstärkste Supercomputer der Welt. IBM hat 11 der deutschen Supercomputing-Installationen auf der Liste ausgestattet, inclusive der aktuellen Anlage im Forschungszentrum Jülich (größtes deutsches System - Platz 8 auf der Liste), sowie die Supercomputer bei der Adam Opel AG und bei der Max-Planck-Gesellschaft MPI/IPP.

IBM stellt in der aktuellen Liste der 500 stärksten Supercomputer weltweit 240 Systeme und mehr als die Hälfte der gesamten installierten Rechenleistung. Angeführt wird die Liste vom IBM Blue Gene/L Supercomputer im Lawrence Livermore Labor des US Department of Energy mit einer Spitzenleistung von 280,6 Teraflops, das entspricht circa 280,6 Billionen Berechnungen pro Sekunde.

"Indem wir unseren Kunden Zugang zu innovativer, bezahlbarer und flexibler Supercomputing-Leistung geben, schaffen wir neue Möglichkeiten in Wirtschaft, Wissenschaft und Industrie", sagt Dave Turek, VP, Deep Computing, IBM. "Gleich, ob wir über exaktere Wettervorhersagen, besseres Automobildesign oder neue Wege der Erforschung von Krankheiten sprechen, wir sehen überall die Ankunft eines neuen Supercomputing-Zeitalters."

Neben der Blue Gene/L-Position an Platz 1 befindet sich IBMs eigene Blue Gene-Supercomputer-Installation im Labor Watson mit 91,29 Teraflops an Platz 2 sowie der kürzlich vorgestellte ASC Purple Supercomputer beim Lawrence Livermore National Laboratory mit 75,76 Teraflops an Platz 3.

Quelle: Pressemitteilung IBM Deutschland / Forschungszentrum Jülich

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