Schlüsselerlebnis für das Handy von morgen
Archivmeldung vom 29.09.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMit IP-Telefonie können Unternehmen ihre Kosten erheblich reduzieren, und es scheint nur eine Frage der Zeit, bis auch Mobiltelefone VoIP-fähig sein werden. Viele am Markt erhältliche VoIP-Lösungen lassen sich jedoch relativ leicht manipulieren oder belauschen, weil die Sprachinformationen in der Regel nicht verschlüsselt werden.
Für Festnetz-Telefonie gibt es deshalb bereits erste Produkte, die eine
Verschlüsselung anbieten. Dass verschlüsselte VoIP-Telefonie prinzipiell auch
mit handelsüblichen Mobiltelefonen und existierenden Netzen möglich ist, zeigt
das Fraunhofer-Institut SIT vom 23. bis zum 27. Oktober auf der Systems in
München (Halle A4, Stand 615). "Wir haben einen Prototyp realisiert, der eine
Ende-zu-Ende-Sicherheit für VoIP-basierte Sprachübertragungen gewährleistet",
sagt Projektleiter Tobias Wahl.
Der Prototyp basiert auf einer
J2ME-Anwendung und verwendet einen AES-Algorithmus zur Verschlüsselung des
Sprachkanals. Die Sprachübermittlung erfolgt derzeit in Form einer Push-to-Talk
Verbindung über Datennetze wie GPRS, UMTS oder WLAN. "Aufgrund technischer
Einschränkungen gegenwärtiger Mobiltelefone erreichen wir noch nicht die
Sprachqualität herkömmlicher Telefonnetze", sagt Wahl, "angesichts der zu
erwartenden technischen Entwicklung bei den Endgeräten ist es aber nur eine
Frage der Zeit, bis geeignete Geräte auf den Markt kommen. Schon jetzt erlaubt
unser Prototyp aber, kryptographische Protokolle und die Leistungfähigkeit von
Mobiltelefonen zu analysieren."
Quelle: Pressemitteilung Informationsdienst Wissenschaft e.V.