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Rekord-Hack: Größte DDoS-Attacke registriert

Archivmeldung vom 13.02.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.02.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Kabel: NTP-Protokoll als Schwachstelle ausgenutzt. Bild: flickr.com/ehecatzin
Kabel: NTP-Protokoll als Schwachstelle ausgenutzt. Bild: flickr.com/ehecatzin

Die Online-Sicherheitsexperten von CloudFlare haben eigenen Angaben zufolge die größte DDoS-Attacke seit Beginn der Aufzeichnungen registriert. Wie das Unternehmen, das selbst als dezentrales Content Delivery Network 23 Rechenzentren in 14 Ländern betreibt, wissen lässt, hat der massive Hacking-Angriff eine grundlegende Schwachstelle der Internet-Infrastruktur bloßgelegt: das Network Time Protocol (NTP). Dieses System, das eigentlich zur Synchronisierung von Computeruhren verwendet wird, wurde im aktuellen Fall dazu missbraucht, Server gezielt mit rieseigen Datenmengen zu überfluten und damit letztendlich in die Knie zu zwingen.

"Da hat jemand eine große neue Kanone", erklärt CloudFlare-Geschäftsführer Matthew Prince anlässlich der rekordverdächtigen Dimension des registrierten Hacking-Angriffs. Die Übeltäter hätten bewusst versucht, Sicherheitslücken im NTP-Protokoll für ihre DDoS-Attacke zu nutzen. Mithilfe dieser Methode könnten populäre Services einfach zu Fall gebracht werden, so der Experte. "Die konkreten Ziele des Angriffs sind unbekannt", stellt Prince klar. Die bedrohten Server sollen sich aber alle in Europa befunden haben. Diese seien laut Analyse mit riesigen Datenmengen von 400 Gigabits pro Sekunde (Gbps) "zugemüllt" worden, schildert Prince die Vorgehensweise.

"Besorgniserregendes Zeichen"

Besonders problematisch ist die kürzlich registrierte Attacke laut CloudFlare aber nicht nur aufgrund ihrer immensen Größenordnung, sondern vor allem auch, weil sie eine grundlegende Schwachstelle der Netzwerk-Infrastruktur ausnutzt. Sicherheitsexperten hatten in der Vergangenheit bereits des Öfteren darauf hingewiesen, dass das NTP-Protokoll relativ leicht gehackt werden kann, um böswillige Zwecke zu erfüllen. Hinzu kommt, dass sich der Auslöser eines derartigen Angriffs auch vergleichsweise einfach und effektiv verschleiern lässt.

Angesichts der genannten Vorteile dieser Methode befürchten die Security-Experten, dass Cyber-Kriminelle ihre DDoS-Attacken in Zukunft weitaus öfter über NTP ausführen könnten. "Uns ist es zwar gelungen, diesen Übergriff einzudämmen. Was die Zukunft des Internets betrifft, ist diese Entwicklung aber ein sehr besorgniserregendes Zeichen. Da könnten noch schlimme Dinge auf uns zukommen", betont Prince.

Fehlendes Update öffnet Türen

NTP-Server gibt es tausendfach auf dem ganzen Globus verstreut. Sie erfüllen innerhalb der Internet-Netzwerkstruktur die zweifelsohne wichtige Aufgabe, die Systemzeit einzelner Rechner miteinander abzugleichen. Der grundlegende technologische Ansatz hierfür wurde 1985 erstmals praktisch umgesetzt. Seitdem wurden allerdings nur kleinere Aktualisierungen am System durchgeführt. Ein großes Update, das sich auch mit den Gefahren moderner Online-Kriminalität auseinandersetzt, ist bislang nicht erfolgt.

Quelle: www.pressetext.com/Markus Steiner

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