Lizenzärger bei Windows 8
Archivmeldung vom 17.12.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMicrosoft hat sich etwas Neues im Kampf gegen den nicht lizenzierten Einsatz von Windows einfallen lassen. Der Software-Hersteller hat den Aufkleber mit dem Product Key auf den OEM-PCs mit Windows 8 abgeschafft. Stattdessen ist nun solchen PCs ein fest in die Hardware integrierter, jeweils individueller Schlüssel zugeordnet, schreibt die Computerzeitschrift c't in Ausgabe 1/13.
Die gravierendste Konsequenz aus Microsofts Neuerungen ist, dass das Auslesen des eigenen Product Keys Juristen zufolge strafbar sein könnte. Das aber wäre erforderlich, um beispielsweise die Windows-Lizenz später auf einem anderen PC weiter zu nutzen. Zwar ist es möglich, den Key zu ermitteln. Doch da der Schlüssel nicht für den Anwender bestimmt ist, könnte es sich um ein verbotenes Ausspähen von Daten im Sinne des umstrittenen "Hacker-Paragraphen" handeln, so namhafte Juristen gegenüber c't. Schon die Herstellung oder Verwendung entsprechender Tools könnte strafbar sein.
Die Änderung hat auch weitreichende Folgen für den Handel mit gebrauchten Lizenzen. Bisher konnten Händler die Aufkleber mit den gebrauchten Keys von alten PCs abföhnen und mit der zugehörigen Software weiter verkaufen - damit ist jetzt Schluss. "Microsoft weiß nun, zu welchem PC der Product Key gehört, und es kann dadurch gut sein, dass die Reaktivierung verweigert wird", erklärt c't-Redakteur Axel Vahldiek. Grundsätzlich hat Microsoft nichts gegen den Weiterverkauf gebrauchter Lizenzen, das Unternehmen möchte aber an den Gewinnen beteiligt werden. Die Folge für die Verbraucher: Gebrauchte Lizenzen werden teuer.
Quelle: Heise Medien Gruppe GmbH & Co. KG