Virus ab Kauf: COMPUTER BILD findet vorinstallierten Trojaner auf Xiaomi Mi4
Archivmeldung vom 15.01.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWeltweit liefern sich die beiden Smartphone-Hersteller Huawei und Xiaomi ein Duell um Platz drei der Weltrangliste nach Verkäufen. Nun wird der Wettkampf auf die europäische Bühne verlagert: Xiaomi schickt sein aktuelles Modell Mi4 ins Rennen gegen Huaweis Honor 6. Die COMPUTER BILD untersucht in der aktuellen Ausgabe 3/2015 (EVT: 17. Januar 2015) beide Produkte in einem großen Vergleichstest. Das Ergebnis ist erschreckend: Auf dem Xiaomi-Testexemplar war Schadsoftware bereits vorinstalliert. "Mit dieser können Hacker unbemerkt Apps auf das Gerät schleusen und Anruflisten auslesen", so COMPUTER BILD-Redakteur Kai Zantke.
Das Virus verschickt die IMSI-Nummer an den Angreifer. Ist die IMSI-Nummer einmal bekannt, können Telefonate, die über die damit verbundene Telefonnummer geführt werden, mitgehört oder ein Bewegungsprofil erstellt werden. Auch deshalb warnt Redakteur Zantke ausdrücklich vor dem Kauf: "So ein Gerät gehört nicht in den Handel."
In Asien erobert Xiaomi den Markt im Fluge und gewinnt schnell Marktanteile. In Europa hingegen tut sich das Unternehmen noch schwer. Mit dem Release des neuen Spitzenmodells Mi4 dürfte sich daran nichts ändern. "Grund hierfür ist die fehlende technische Marktreife des Produkts", so Zantke.
Wie das Späh-Virus auf das Smartphone gelangen konnte, ist noch ungeklärt. Das Testexemplar von COMPUTER BILD stammt vom Onlinehändler "Coolicool". Laut Anbieter handele es sich dabei um ein Originalgerät, allerdings in deutscher Sprache. Xiaomis Homepage zufolge gibt es das Mi4 bisher jedoch nicht mit deutscher Übersetzung.
Alle Ergebnisse des großen China-Duells finden Sie in der aktuellen Ausgabe 3/2015 von COMPUTER BILD, die am 17. Januar 2015 erscheint.
Quelle: COMPUTER BILD (ots)