Kaufen, nutzen, verkaufen - eBay verändert das Konsumentenverhalten auf breiter Front
Archivmeldung vom 28.11.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer eBay-Hype verändert das Verhalten der Konsumenten grundlegend. Darauf weist Pascal Finette, Experte für Online-Marketing und Vice President ChannelAdvisor Deutschland, hin. Käufer kalkulieren demnach gleich beim Neukauf die Wiederverkaufsmöglichkeiten von Artikeln ein.
Medien oder haltbare
Waren werden mehr und mehr nur noch auf Zeit gekauft. Handel und
Industrie haben sich auf diesen Trend noch nicht eingestellt.
eBay ist "in", aber wie sehr die Online-Auktionen das
Käuferverhalten ganz grundsätzlich verändern, ist in der
Öffentlichkeit noch nicht angekommen. Pascal Finette, Experte für
Online-Marketing und Vice President ChannelAdvisor Deutschland, weist
darauf hin, dass Konsumenten heute Produkte mit einer anderen
Einstellung erwerben als noch vor wenigen Jahren. "Seit sich eBay im
allgemeinen Bewusstsein etabliert hat, ziehen die Käufer beim Kauf
eines Produkts vom Preis automatisch einen möglichen
Wiederverkaufspreis bei eBay ab", erläutert Finette. "Der Kaufpreis
wird damit lediglich als eine Art 'Eintrittspreis' für eine temporäre
Nutzung angesehen."
Dieses Verhalten war bislang nur bei sehr hochwertigen Gütern
üblich, beispielsweise bei Kraftfahrzeugen, wo der Wiederverkaufswert
auf dem Gebrauchtwagenmarkt schon immer eine feste Größe der
Kaufentscheidung war. "Bei anderen Gebrauchsgütern war ein
Wiederverkauf bisher zu aufwändig", führt Finette weiter aus. "Das
hat sich mit eBay & Co. grundlegend geändert: Jetzt kann jeder
langlebige Gebrauchsgüter, Fernsehgeräte, Computer, CDs usw., sofern
sie einigermaßen transportfähig sind, problemlos verkaufen." Der hohe
Anteil von Gebrauchtartikeln, die bei eBay mit Originalverpackung
verkauft werden, ist nach Auffassung von Finette ein deutlicher Beleg
für diesen Trend.
Das neue Konsumentenverhalten ist insbesondere bei
Medien-Produkten verbreitet: Hier kauft der Kunde CDs, Hörbücher oder
DVDs im Einzelhandel, hört sich die Titel an und bietet sie bei
Nichtgefallen auf Online-Marktplätzen an. Durch die hohe
Kundenfrequenz von Marktplätzen wie eBay oder Amazon lassen sich vor
allem aktuelle Titel schnell verkaufen - der Kaufpreis reduziert sich
damit auf eine "Nutzungsgebühr" für die Zeit des Gebrauchs.
Diese Entwicklung muss keineswegs zu Lasten des traditionellen Einzelhandels gehen, wie Finette betont. "Es ist wie beim Gebrauchtwagen: Viele Konsumenten kaufen ein teures Produkt überhaupt nur, weil sie sicher sein können, dass sie es ohne großen finanziellen Verlust wieder loswerden können." Allerdings müssten sich Handel und Industrie nach Ansicht Finettes noch viel besser auf diese neue Entwicklung einstellen und beispielsweise mehr haltbare und service-freundliche Produkte anbieten. "Artikel, die bei eBay erfahrungsgemäß hohe Preise erzielen, werden sich auch als Neuwaren deutlich besser verkaufen lassen", so Finette weiter. "Hersteller, die entsprechende Produkte anbieten, werden vom neuen Konsumentenverhalten profitieren."
Quelle: Pressemitteilung ChannelAdvisor GmbH