Datenschützer: Cookie-Banner soll durch nutzerfreundliche Pop-Up-ähnliche Lösung ersetzt werden
Archivmeldung vom 15.06.2021
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.06.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Anja SchmittDie europäische Datenschutzorganisation Noyb hat einen Vorschlag für ein neues automatisches Browser-Signal vorgelegt, das die Datenverarbeitung auf Webseiten einheitlich erfragen würde. Dies soll umstrittene Cookie-Banner endgültig abzuschaffen, informierte der Verein am Montag auf seiner Webseite.
Die deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "SNA News" schreibt weiter: "Nervige, rechtswidrige Cookie-Banner und täuschende Designs könnten zukünftig obsolet werden. Dies erhoffen sich die Datenschützer von der Organisation Noyb, die gemeinsam mit der Wirtschaftsuniversität Wien ein neues Tool unter dem Namen „Advanced Data Protection Control“ (ADPC) entwickelt haben, dass eine ähnliche einheitliche Browser-Maske darstellt.
ADPC soll den Nutzern differenziertere Einwilligungen („Opt-In“) für bestimmte Webseiten und Zwecke erlauben, und zwar im Einklang mit dem Gesetz. Gemäß Artikel 21 (5) der DSGVO sollten Browser die Datenverarbeitung durch automatische Signale im Hintergrund erfragen. Dies findet momentan jedoch keine Anwendung, „wohl auch weil viele Tracking-Unternehmen mehr Einwilligungen durch nervige Banner versprechen“, lautet die Pressemitteilung.
Die Datenschützer vergleichen ihre Lösung mit einer „smarten“ Kamerafreigabe im Browser, die den Zugriff auf personenbezogene Daten durch ein „einheitliches, simples Pop-Up“ ermöglicht. ADPC bietet zudem ein „intelligentes Management von Anfragen und deren automatische Beantwortung“ an. Ähnliche Anfragen können beispielsweise einheitlich für alle Webseiten positiv oder negativ beantwortet werden.
„Unsere Lösung zeigt, dass eine nutzerfreundliche europäische Lösung für Datenschutzeinstellungen leicht umsetzbar ist“, heißt es auf der Noyb-Webseite.
Über einen Spam-Filter für Anfragen und eine Whitelist für bestimmte Webseiten-Gruppen werde beim ADPC ebenfalls nachgedacht.
„Viele Nutzer sind vermutlich bereit, mit Qualitätsmedien etwas mehr Daten zu teilen, wollen aber ihre Daten nicht an Hunderte externe Tracking-Firmen geben“, sagte Noyb-Chef Max Schrems.
Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur (DPA) stellte der Verein bereits eine Erweiterung (Plugin) für den Firefox-Browser vor. Die für den Chrome-Browser soll in Kürze folgen. "
Quelle: SNA News (Deutschland)