Erhebung: Mangelnde Nachfrage gefährdet Glasfaser-Ausbau
Archivmeldung vom 30.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Glasfaserausbau geht voran, doch viele Deutsche wollen weiter lieber über Kupferkabel ins Internet gehen. Nach einer aktuellen Studie des Beratungshauses Bearing-Point, über die der "Spiegel" berichtet, nutzen 49 Prozent der Befragten einen herkömmlichen DSL-Anschluss - und viele wollen dabei bleiben.
Ein Grund sind die Kosten: Wer einen DSL-Altvertrag aufrüsten will, muss
bei einem Wechsel mit starken Preissteigerungen rechnen. Tarife für
zehn oder 20 Euro monatlich werden nicht mehr angeboten, Neuverträge
kosten in der Regel - nach Einstiegsrabatten - mehr als 30 Euro pro
Monat.
32 Prozent der befragten Kunden wollen ihren DSL-Vertrag
gern behalten, sagte Studienleiter Julius Hafer. Im Schnitt zahlen
Glasfasernutzer fünf Euro mehr pro Monat als solche mit DSL-Anschluss,
auch weil sie höhere Bandbreiten buchen. Gleichzeitig ist ihre
Zufriedenheit signifikant höher. Dennoch steigt die Zahl der aktiven
Glasfaseranschlüsse nur moderat an.
Aktuell gehen laut Umfrage 18
Prozent der Befragten über Glasfaser online, obwohl für 32 Prozent der
Haushalte ein Anschluss möglich wäre. Durch das mangelnde Interesse ist
laut Analyse auch das Ziel der Bundesregierung gefährdet, für 2030 eine
flächendeckende Versorgung mit Glasfaser zu erreichen. Wenn zu wenige
Anschlüsse gebucht werden, rechnet sich der Ausbau nicht. Allerdings
kommt laut Bearing-Point der Wettbewerb in Gang: Glasfaseranschlüsse
könnten deshalb billiger und damit attraktiver werden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur