Apple-Computer stinken
Archivmeldung vom 24.07.2012
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.07.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEin britischer Mac-Pro-Besitzer erwägt eine Klage gegen Apple, weil sein Computer trotz dreimaligem Einschicken nach wie vor einen üblen Geruch absondert, der ungestörtes Arbeiten verunmöglicht, wie der Guardian berichtet. Dass einige Macs stinken, ist schon seit 2008 bekannt, als eine französische Zeitung mit Hilfe von Greenpeace aufdeckte, dass die Ausdünstungen bei dauerhafter Exposition möglicherweise sogar krebserregend sein können. Bei neuen Geräten von Apple scheint der Geruch kein Problem mehr darzustellen. Bei einigen alten Modellen besteht das Problem aber nach wie vor.
Auch bei vielen PCs entstehen im Betrieb oft unangenehme Gerüche. Apple hatte das Pech, dass Greenpeace nach entsprechenden Medienberichten eine Analyse veranlasst hat. Apple hat daraufhin verkündet, dass die Firma sämtliche EU-Richtlinien zur Verwendung potenziell gefährlicher Chemikalien beachtet. Trotzdem scheint der Geruch, der bei manchen Geräten entsteht, viele Nutzer zu stören. Auf der Support-Webseite von Apple gibt es viele Anfragen und Beschwerden zu unangenehmen Ausdünstungen bei verschiedenen Modellen, von Mac Minis über iMacs bis zu MacBook Pros.
Bei neuen Geräten scheint Apple das Problem allerdings in den Griff bekommen zu haben. Trotzdem gibt es Fälle, in denen auch der Apple-Service nicht herausffinden konnte, woher die Gerüche kommen. Der Brite Alasdair Hopwood hat seinen Mac Pro Desktop-Computer schon drei Mal zur Reperatur geschickt. Im Verlauf der vergangenen drei Jahre hat Apple die Wärmeleitpaste, das Netzteil und Kühlelemente getauscht und das Gerät stinkt noch immer.
Jetzt ist Apple nicht mehr bereit, weitere Versuche zur Zähmung des Geruchs zu unternehmen. Hopwood erwägt deshalb, eine Klage unter dem Gesetz über den Warenverkauf anzustreben, obwohl ein solches Verfahren lang und kostspielig ist. "Durch den Austausch der Teile hat der Hersteller quasi dokumentiert, dass das Problem tatsächlich besteht. Ein pragmatischer Rat wäre, den Rechner auszutauschen", sagt Florian Mair, Vorsitzender des Online-Verbraucherschutzes, gegenüber pressetext.
Verbranntes Plastik
Eine mögliche Ursache für unangenehme Gerüche ist Überhitzung. Wenn es zu warm wird, können in jedem Computer Plastik- oder Gummiteile zu schmelzen beginnen. Auch Staub und andere Fasern, die in den Computer gelangt sind, können bei großer Hitze verbrennen und Gestank verursachen. Die Hersteller empfehlen in solchen Fällen, den Service in Anspruch zu nehmen. Falls eine Entstaubung nicht hilft, ist das vermutlich auch die beste Option für User, die keine Fachkenntnisse haben. In manchen Fällen, wie in dem von Hopwood, scheitert aber auch das. Von einem weiteren Betrieb ist angesichts der möglichen Gesundheitsgefährdung jedenfalls abzuraten.
Quelle: www.pressetext.com/Markus Keßler