60 Jahre nach der Entdeckung: Murphy´s Law überlistet?
Archivmeldung vom 28.03.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNatürlich fällt der Toast auf die Butterseite. Und dass es regnet, wenn alles für die Gartenparty bereitsteht, ist fast so sicher wie das Amen in der Kirche. Vor 60 Jahren formulierte der Ingenieur Edward A. Murphy sein berühmtes Gesetz: "Was schiefgehen kann, wird schiefgehen."
Fatalisten haben sich längst mit Murphys berühmten "Worst-Case"-Orakel arrangiert. Ingenieure bauen in Flugzeuge, Kraftwerke und Handymasten doppelte und dreifache Ersatzsysteme ein, um dem scheinbar Unvermeidlichen den Wind aus den Segeln zu nehmen. Jetzt fährt das ewige Gesetz aufs Abstellgleis: Software soll es aushebeln. Mit "Business Analytics" wollen die Entwickler zuverlässig vorhersagen, ob der Toast wirklich auf die Butterseite fallen wird - oder besser: ob er überhaupt vom Teller purzelt.
Selbstverständlich geht es nicht ums Frühstück, sondern um handfeste Interessen der Wirtschaft. "Unternehmen können sich weder Schwarzseherei noch das Prinzip Hoffnung leisten. Gerade in Zeiten knapper Kassen brauchen sie solide Prognosen, wie ihr Geschäft in vier Wochen oder vier Monaten aussehen wird", erklärt Jörg Petzhold von SAS, dem weltgrößten Anbieter von Business-Analytics-Software. Die clevere Lösung sammelt dazu Informationen aus Markt und Unternehmen und rechnet hoch, was morgen sein wird.
Ein Beispiel: Salat ist ein verderbliches Gut. Also will eine Supermarktkette davon weder zu großzügig einkaufen (um dann nicht große Mengen wegwerfen zu müssen), noch soll der Kunde vor leeren Regalen stehen und zur Konkurrenz gehen. Zweimal "Butterseite" sozusagen - ein Dilemma. "Das richtige Maß ist das Ziel. Wetter, Marktpreise, Kauflaune, Feiertage, Lagerkapazitäten - viele Faktoren spielen da eine Rolle", so Petzhold. Ohne schlaue Software tappt der Salateinkäufer im Dunkeln. Mit Business Analytics entgeht er Murphys Falle.
Ob sich der Namensgeber das Ende seines Gesetzes so vorgestellt hätte? "Verregnete Gartenpartys wird es auch in Zukunft geben", bremst Petzhold zu optimistische Vorstellungen. "Nur falsche Management-Entscheidungen werden seltener."
Quelle: SAS INSTITUTE