USA: YouTube am Steuer nimmt Fahrt auf
Archivmeldung vom 09.10.2018
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSmartphones sind die perfekte Ablenkung - auch am Steuer. Schon acht Prozent der US-Autofahrer geben zu, unterwegs YouTube-Videos zu schauen, fast jeder Fünfte kann auch im Auto nicht ohne Social Media. Das hat eine Umfrage des Online-Fahrausbilders DriversEd.com ergeben. Die Top-Ablenkung ist aber nach wie vor das Schreiben von SMS-Nachrichten am Steuer - das hat mehr als die Hälfte schon gemacht.
Medien schlimmer als Alkohol
"Man könnte argumentieren, dass abgelenktes Fahren 2018 in Amerika ein größeres Problem ist als betrunkenes Fahren", meint DriversEd.com-Sprecherin Laura Adams. Denn eine mittels SurveyMonkey durchgeführte Umfrage mit 1.400 Teilnehmern hat bedenkliche Zahlen offenbart. Jeder Neunte gibt demnach zu, im fließenden Verkehr zu SMSen. Weitere 41 Prozent machen das nach eigenen Angaben nur, wenn sie im Verkehr stecken. "Das ist alarmierend, aber nicht überraschend. Was wirklich schockierend ist, sind Mio. Menschen, die während der Fahrt Netflix und YouTube-Videos schauen", so Adams.
Denn in der Umfrage haben acht Prozent der Teilnehmer zugegeben, dass sie am Steuer YouTube gucken, vier Prozent schauen Netflix. Das vergleicht Adams damit, am Steuer Russisches Roulette zu spielen. Vielleicht etwas weniger fesselnd als Videos, aber dafür umso verbreiteter ist das Überprüfen von sozialen Medien. Bereits 18 Prozent der Amerikaner nutzen am Steuer Apps wie Instagram, Facebook oder Twitter. Das sind fast genauso viele wie jene Fahrer, die sich auch nach zwei alkoholischen Getränken noch für fahrtauglich halten (19 Prozent).
Eltern verstärkt gefordert
Gegen Ablenkung am Steuer helfen Bildung, Problembewusstsein und persönliche Anstrengungen, so Adams. "Eltern spielen eine Schlüsselrolle dabei, die nächste Generation Fahrer zu formen. Schon etwas Einfaches wie im Auto alle Handys wegzupacken, kann ein effektiver Lehrmechanismus sein", sagt die DriversEd.com-Sprecherin. Auch Apps, die das Smartphone während der Fahrt sperren, seien eine gute Möglichkeit. Bestechung empfiehlt Adams dagegen nicht - obwohl die einer Studie aus dem Frühjahr zufolge bei Teens blendend funktionieren würde (pressetext berichtete: http://pte.com/news/20180424024 ).
Quelle: www.pressetext.com/Thomas Pichler