Europol sieht immer größere Zahl von Cyberbedrohungen
Archivmeldung vom 22.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Zahl der Cyberbedrohungen in der EU ist auch im Jahr 2023 hoch geblieben. Das geht aus einer Analyse zum organisierten Verbrechen im Internet hervor, die am Montag von der europäischen Polizeibehörde Europol veröffentlicht wurde.
Demnach haben Maßnahmen der Strafverfolgungsbehörden zuletzt dazu
geführt, dass Ransomware-Gruppen sich abspalten und unter verschiedenen
Deckmänteln neu firmieren. Außerdem hätten die ständigen Abschaltungen
von Foren und Marktplätzen im Dark Web den Lebenszyklus krimineller
Websites verkürzt. Diese Instabilität habe in Verbindung mit der Zunahme
von Betrugsmaschen zu einer "Zersplitterung und Vermehrung" von
Cyberbedrohungen beigetragen, so Europol.
Nach Angaben der
Behörde gibt es in der EU täglich Millionen Opfer von Cyberattacken.
Ransomware-Gruppen haben es demnach zunehmend auf kleine und mittlere
Unternehmen abgesehen, da diese über geringere Cyberabwehrmaßnahmen
verfügen. E-Händler und Bankinstitute sind zudem die bevorzugten Ziele
von sogenannten Skimming-Angriffen. Internetnutzer werden derweil
weiterhin Opfer von Phishing-Kampagnen, der Kompromittierung von
Geschäftsmails sowie Investitions- und Liebesbetrug. Die Zahl der Fälle
von sexueller Online-Erpressung, die auf schutzbedürftige Minderjährige
abzielen, nimmt ebenfalls zu.
Laut Europol-Analyse sind zudem
mehrschichtige Erpressungstaktiken im gesamten Spektrum der
Cyberkriminalität immer häufiger anzutreffen. Hintergrund ist demnach,
dass die Gefahr besteht, dass gestohlene Daten veröffentlicht und
versteigert werden, wodurch eine erneute Viktimisierung droht. Die Täter
scheinen in vielen Fällen minderjährig zu sein, und einige benutzen
bereits KI, die zu einem Bestandteil ihres Werkzeugkastens geworden ist.
Die Verwendung von Kryptowährungen "in einer größeren Bandbreite von
Kriminalitätsbereichen" ist laut der Behörde ebenfalls auffällig
geworden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur