Datenschutzbeauftragter Schleswig-Holsteins kritisiert große Computer-Unternehmen
Archivmeldung vom 17.02.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Datenschutzbeauftragte des Landes Schleswig-Holstein, Thilo Weichert, hat den Umgang der großen Computer-Unternehmen wie Apple, Facebook und Google mit datenschutzrechtlichen Bestimmungen kritisiert. Anlass ist die Tatsache, dass über iPhone-Apps ungefragt die kompletten Adressbücher auf die Firmenserver hochgeladen werden.
"Es wird immer nur dann nachgegeben, wenn es dringend notwendig ist, um in der Öffentlichkeit nicht das Gesicht zu verlieren", sagte er der "Mitteldeutschen Zeitung". "Aber alles, was das Geschäft beeinträchtigen könnte, wird definitiv nicht unterbunden - auch wenn es im Interesse der Nutzer und des Datenschutzes wäre. Jeder Anbieter versucht, so viele Daten zu sammeln wie möglich."
Weichert hält den Staat zunehmend für machtlos. "Natürlich müssen die Aufsichtsbehörden versuchen, dem beizukommen", erklärte er. "Aber die faktische Macht von Apple, Facebook, Google und anderen ist derart groß, dass auf die Einhaltung von Gesetzen vielfach verzichtet wird." Das Hochladen von Adressbüchern verstoße jedenfalls "gegen das Telemediengesetz. Nach deutschem und europäischem Recht geht das gar nicht. Hier müssen die Anbieter handeln."
Quelle: dts Nachrichtenagentur