"World of Warcraft" - Computerspiele schaffen eine zweite Wirklichkeit
Archivmeldung vom 19.07.2006
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Freigeschaltet durch Jens BrehlFür eine radikale Neubewertung von Computerspielen plädiert der bekannte Zukunftsforscher und Buchautor Matthias Horx in der neuen Ausgabe des P.M. Magazin (ab 21. Juli im Handel).
Mit
komplexen Online-Rollenspielen wie "World of Warcraft" entstehe eine
"zweite Wirklichkeit", die immer mehr auf die reale Welt zurückwirke,
so Horx im P.M. Magazin. "World of Warcraft" ist mit weltweit rund
sieben Millionen Spielern das bislang erfolgreichste
Online-Rollenspiel. Allein in Deutschland führen rund 300.000
Menschen ein virtuelles Doppelleben als Elfen, Zauberer und Zwerge.
,World of Warcraft' sei eine "Evolutionsmaschine, in der die
soziokulturelle Entwicklung der Menschheit weitergespielt wird", so
Horx. Er betont den "tiefen Humancharakter" des Spiels. Nicht Gewalt
sei das bestimmende Motiv, sondern Kommunikation, Teamwork und
Vernetzung. Im Spiel entwickeln sich laut Horx "überraschende
Ressourcen von gegenseitiger Hilfe, Empathie und Solidarität". Der
Zukunftsforscher konstatiert eine Auswanderungsbewegung in den
Cyberspace: "Damit rebellieren wir gegen die Grenzen, die uns die
physische Welt auferlegt, gegen die Enge unserer sozialen Rollen, die
Langeweile der Normalität." "World of Warcraft" sei bloß der Anfang
eines "Exodus, der uns hinaustreiben wird aus der physikalischen Welt
- hinein in einen Kosmos nicht enden wollender Abenteuer".
Quelle: Pressemitteilung Gruner + Jahr AG & Co KG