"Brain Control": KI-Software als 2D-Spiel entwickelt
Archivmeldung vom 23.12.2017
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.12.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittInformatiker der Universität Tübingen http://uni-tuebingen.de haben mit "Brain Control" eine neue Software entwickelt, die eine neue Form der Künstlichen Intelligenz (KI) darstellt. Dabei handelt es sich nicht nur um ein Forschungswerkzeug, sondern auch um eine neue Art von 2D-Computerspiel: Man kommuniziert mit den Figuren in menschlicher Sprache, beispielsweise, indem man Dinge erklärt, Anweisungen gibt oder sie dazu motiviert, Situationen selbst zu erkunden. Potenzielle Anwendungen gibt es viele.
Figuren in Umwelt eingebettet
Die Simulation zielt darauf ab, moderne Theorien der Kognitionswissenschaft in ein Modell zu überführen und neue KI-Varianten zu erforschen. Professor Martin Butz und sein Team haben bei Brain Control bewusst auf den Einsatz neuronaler Netze verzichtet. Vielmehr bettet das Programm die Figuren stärker in ihre Umwelt ein und grundiert den Handlungsrahmen dadurch. Innerhalb ihrer Welt haben die Spielfiguren unterschiedliche Motivationen, zum Beispiel mehr Energie zu bekommen oder ihre Welt zu erkunden.
Ausgehend von diesen Motivationen, lernen sie durch Interaktionen, wie ihre Umwelt funktioniert und wie sie diese beeinflussen können. Dabei legen die Forscher großen Wert darauf, die Figuren selbstständig agieren zu lassen, sodass nach und nach immer weniger vorgegeben werden muss und immer mehr selbst erlernt beziehungsweise gelöst wird. Der Einsatz neuronaler Netze ist mittelfristig auch geplant, allerdings eher als Teilsysteme.
Komplexe Handlungsfolgen managen
Die Figuren in Brain Control planen und entscheiden, indem sie Events und ihre Verkettung simulieren und damit relativ komplexe Handlungsfolgen auszuführen im Stande sind. So können die virtuellen Figuren sogar kooperativ handeln. Zuerst bringt eine Figur eine andere auf eine Plattform, damit diese dort den Weg freimachen kann, woraufhin beide vorankommen.
Quelle: www.pressetext.com/Florian Fügemann