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Ericsson-Chef: Inhalteanbieter sollen sich an Kosten für Internet-Übertragung beteiligen

Archivmeldung vom 22.02.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.02.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: F. Gopp / pixelio.de
Bild: F. Gopp / pixelio.de

Anbieter von Inhalten im Internet müssen sich auf neue Geschäftsmodelle einstellen, um ihre Daten zu den Nutzern zu bekommen: "Die Übertragung des Konzepts der gebührenfreien Rufnummer auf das Internet ist eine brillante Idee", sagte Ericsson-Chef Hans Vestberg der "Welt am Sonntag". In den USA führe AT&T dieses Konzept gerade ein. "Wir werden mehr davon sehen", sagte Vestberg.

Netzbetreiber wie die Telekom und Vodafone fordern schon lange, dass Anbieter an den Kosten für die Durchleitung von Inhalten beteiligt werden. Für den Ausbau der Netze bringen die Unternehmen Milliardensummen auf. Ein Großteil der Kapazitäten wird von Diensten wie dem Google-Portal Youtube und Film-Streaming-Diensten wie Netflix in Anspruch genommen.

Die neuen Modelle, bei denen Anbieter an Telekom-Gesellschaften für den Datentransport zahlen, würden nach Meinung von Vestberg größere Auswirkungen gerade in Ländern haben, in denen sich Menschen keine mobile Internet-Flatrate leisten könnten. "Denken Sie einmal daran, wie auf diese Weise Bildung und Informationen zum Gesundheitssystem und E-Government verbreitet werden könnten."

Man könne diesen Schritt auch noch weiter treiben, sagte der Ericsson-Chef. "Warum sollten Website-Betreiber ihr Geld für Werbung auf Suchmaschinen-Seiten ausgeben und nicht direkt den Nutzer dafür bezahlen, dass er die Seite besucht", fragte er.

Ericsson geht nicht davon aus, dass die Ausspähaffäre durch den US-Geheimdienst NSA zu einem Vertrauensverlust führt, der die Entwicklung der vernetzten Gesellschaft zurückwerfe. "Die Technologie ist da und sie wird weiterentwickelt, weil die vernetzte Gesellschaft so viele Vorteile und Verbesserungen für jeden Einzelnen, die Wirtschaft und die Gesellschaft bringt", sagte Vestberg der Zeitung.

In fünf Jahren gebe es über neun Milliarden Mobilfunkanschlüsse und eine weltweite Mobilfunkabdeckung von 92 Prozent, das Internet der Dinge noch nicht mitgezählt. Bei der Absicherung der Netze vor Ausspähung sieht Vestberg auch Ericsson in der Pflicht. Ericsson ist der größte Netzausrüster der Welt. "Wir arbeiten täglich daran, die Netze noch sicherer zu machen."

Es werde aber immer Menschen geben, die Dinge anstellen, die sie nicht machen sollten, die zum Teil auch illegal seien. "Wir müssen deswegen bei der Sicherung der Netze immer besser werden", sagte er. In zehn Jahren würden diese Fragen sogar noch wichtiger als heute.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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