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EU fordert größere Kontrolle der Daten für Internetnutzer

Archivmeldung vom 23.10.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.10.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Fabian Pittich
Flagge von Europa
Flagge von Europa

Internetnutzer sollen nach dem Willen der EU größere Kontrolle über ihre privaten Daten im Netz bekommen. Die EU-Kommission will Anbieter sozialer Netzwerke wie Facebook dazu verpflichten, persönliche Informationen wie Freundeslisten oder Fotos auf Wunsch des Verbrauchers zügig und komplikationslos von den Seiten zu löschen.

Dies geht aus einer Mitteilung hervor, welche die Behörde kommenden Mittwoch beschließen soll und die der Tageszeitung "Die Welt" bereits vorliegt. Konkrete Gesetzesvorschläge werden für den Frühsommer 2011 erwartet. Nutzer sollen nach den EU-Plänen das Recht bekommen, "jederzeit auf ihre Daten zuzugreifen, sie zu berichtigen, zu löschen oder zu blockieren". Zu diesem Zweck könnten beispielsweise Fristen eingeführt werden, binnen derer Anbieter reagieren müssen, wenn die Kunden ihre Daten ändern, löschen oder auf andere Internetseiten transferieren wollen. Hintergrund für Brüssels Initiative sind Beschwerden aus der gesamten EU darüber, dass Nutzern dieses Recht von Anbietern vielfach erschwert oder sogar verwehrt wird.

"Eine endgültige Löschung oder auch Korrektur von personenbezogenen Daten muss von den Nutzern auch selbst vorgenommen werden können", so Axel Voss, CDU-Datenschutzexperte im EU-Parlament. "Das ist besonders bei sozialen Netzwerken oder Informationsportalen im Internet wichtig. Meine Daten sind meine Daten. Das muss online wie offline gelten." Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) spricht sich ebenfalls für eine größere Macht der Konsumenten aus: "Jeder Verbraucher muss eigenverantwortlich bestimmen können, welche Daten er von sich preisgibt und welche nicht - sei es in sozialen Netzwerken oder beim Online-Shopping", sagte sie der "Welt". Aigner forderte zudem mehr technische Hilfsmöglichkeiten. "Neben möglichen Regulierungen sollten wir stärker als bisher auch über technische Innovationen nachdenken, mit deren Hilfe der Schutz persönlicher Daten im Netz verstärkt werden kann", sagte sie.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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