England: Viele Kinder betreiben Online-Glücksspiel
Archivmeldung vom 14.12.2017
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittKnapp ein Achtel der elf- bis 16-jährigen britischen Kinder hat in der vergangenen Woche eigenes Geld für Glücksspiel ausgegeben, so die UK Gambling Commission. Neben Wetten auf dem Schulhof oder Rubbellosen sind der Glücksspielbehörde zufolge auch verschiedene Formen von effektiv unreguliertem Online-Glücksspiel beliebt. Verbreitet sind demnach sogenannte Skin-Wetten. Dabei zocken Kids um Skins für virtuelle Gegenstände wie Waffen in Valves "Counter-Strike: Global Offensive" (CSGO), die für Echtgeld gehandelt werden.
In-Game-Items als Echtgeldersatz
"Es ist klar, dass die Erfahrungen vieler Kinder mit Glücksspiel-Aktivitäten vom Schulhof, der Konsole oder aus sozialen Medien kommen", betont Tim Miller, Geschäftsführer der Gambling Commission. Problematisch ist das, da diese nicht den strengen Regelungen unterliegen, die für Buchmacher, Casinos oder auch legitime Glücksspiel-Webseiten wie jene staatlicher Lotterien gelten. Gerade online existieren Formen des Echtgeld-Glücksspiels, die sich bislang effektiv jeglicher Kontrolle entziehen.
Speziell warnt die Behörde vor sogenannten Skin-Wetten (Skin Betting). Skins sind virtuelle Güter, durch die Gegenstände wie beispielsweise Waffen in Games ein neues Aussehen bekommen. Diese können bei manchen Spielen wie eben CSGO für Echtgeld gehandelt werden. Daher taugen sie anstelle echter Währung als Einsatz für Wetten oder Casinospiele. Knapp die Hälfte der britischen Elf- bis 16-Jährigen weiß laut der Gambling Commission, dass diese Form des Online-Glücksspiels mit In-Game-Items möglich ist - und satte elf Prozent der Kids geben an, dass sie das auch schon gemacht haben. Dabei sind Skin-Wetten unter Buben (jeder Fünfte) viel beliebter als bei Mädchen (drei Prozent).
Gegen Glücksspiel rund um Games
Die Gambling Comission betont, dass aus ihrer Sicht in Geld oder andere virtuelle Güter von Wert umsetzbare In-Game-Gegenstände einen realen Geldwert haben. Daher wäre eine Glücksspiel-Lizenz (und damit eine Verpflichtung zum Jugendschutz) nötig, um Skin-Betting-Dienste legal an britische Kunden anzubieten. Eben diese haben die entsprechenden Anbieter aber nicht. Ergo will man hart gegen entsprechende Seiten und deren Betreiber vorgehen.
Quelle: www.pressetext.com/Thomas Pichler