eco: Internet wird internationaler als je zuvor
Archivmeldung vom 02.03.2016
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.03.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittInternationalisierte Domain-Namen und E-Mail-Adressen erweitern das Netz um neue Sprachen und Schriften, basierend auf Han, Kyrillisch, Hangul, Thai, Arabisch, Hebräisch und Griechisch
3,2 Milliarden Menschen sind laut Internationaler Fernmeldeunion (ITU) weltweit online, rund 45 Prozent aller Haushalte verfügen gemäß ITU über einen Internetanschluss. Trotz dieser beeindruckenden Zahlen war das Internet bis vor Kurzem noch nicht so international, wie es sein sollte, sagt RA Thomas Rickert, Director Names & Numbers im eco - Verband der Internetwirtschaft e. V. (www.eco.de). Erst mit der zunehmenden Unterstützung von Unicode-Zeichen in internationalisierten Domain-Namen (IDN) und der E-Mail-Adress-Internationalisierung (EAI) können Menschen mit Sprachen und Schriften basierend auf Han, Kyrillisch, Hangul, Thai, Arabisch, Hebräisch und Griechisch das Internet erstmals in vollem Umfang in ihrer Muttersprache nutzen, ohne das Keyboard zu wechseln. "IDNs und EAI markieren einen Durchbruch bei der wirklichen Internationalisierung des Internet, da nunmehr sowohl links wie auch rechts vom Punkt andere Zeichensätze als ASCII verwendet werden können", erklärt Rickert. Diese "echte Internationalisierung" ist deshalb so wichtig, weil gerade in den Weltregionen, die davon profitieren - allen voran Asien - die mit Abstand größten Zuwachsraten zu erwarten sind.
"Natürlich wird es geraume Zeit dauern, bis alle Systeme weltweit in der Lage sind, die neuen Sprachen und Schriften zu verarbeiten", räumt der eco Experte ein. So sind beispielsweise noch nicht alle Online-Portale darauf vorbereitet, dass man mit den neuen E-Mail-Adressen ein Benutzerkonto eröffnen kann. Auch werden noch nicht überall Top-Level-Domains akzeptiert, die die bisher häufig übliche Länge von zwei oder drei Zeichen übersteigen. Als "besonders knifflig" haben sich semitische Sprachen - die von rechts nach links gelesen werden - sowie unterschiedliche Zeichensätze auf verschiedenen Ebenen, wie beispielsweise Top- und Second-Level-Domains, erwiesen.
eco arbeitet mit an der Verbesserung der universellen Akzeptanz
Zur Verbesserung dieser so genannten "Universal Acceptance" arbeitet Lars Steffen von eco in der Universal Acceptance Steering Group (UASG) mit, die die Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) ins Leben gerufen hat. Bis April dieses Jahres will die UASG eine Reihe von Dokumenten veröffentlichen, die es Chief Information Officers (CIO), Chief Technologies Officers (CTO) und weiteren für die Informationstechnologie zuständigen Führungskräften rund um den Globus erleichtern sollen, ihre IT-Infrastrukturen um die neuen Sprachen und Schriften zu erweitern.
"Die neuen Internationalisierungsstandards IDN und EAI erschließen den Unternehmen neue Zielgruppen und neue Märkte. Wir wollen der Wirtschaft dabei helfen, diese enormen Potenziale schneller und besser zu adressieren", sagt Lars Steffen.
Quelle: eco - Verband der Internetwirtschaft e. V. (ots)