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Künstliche Intelligenz: Computergegner lernen dazu

Archivmeldung vom 28.08.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.08.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
"Starcraft": Beim Games-Klassiker zählt die richtige Strategie. Bild: blizzard.com
"Starcraft": Beim Games-Klassiker zählt die richtige Strategie. Bild: blizzard.com

Die Verbesserung der künstlichen Intelligenz (KI) von computergesteuerten Gegnern stellt für Game-Produzenten eine enorme Herausforderung dar. Um die Entwicklung in diesem Bereich voranzutreiben, haben US-Computerwissenschaftler auf der Conference on Computational Intelligence and Games in Kopenhagen einen innovativen Ansatz präsentiert, der auf sogenannten selbstlernenden automatischen Algorithmen basiert. Diese passen sich sowohl dem Spielverlauf als auch dem Können des menschlichen Mitspielers an, lernen aus den Fehlern vergangener Partien und sorgen so für eine kontinuierliche KI-Steigerung.

"Der KI kommt neben der Grafik eine zentrale Bedeutung zu, was Spielerlebnis und -spaß betrifft", betont Hans Solar, Lehrgangsleiter am Wiener Games College http://www.games-college.at, auf Nachfrage von pressetext. Durch die zunehmende Rechenleistung, die Game-Entwicklern mittlerweile zur Verfügung steht, habe sich in diesem Bereich in den letzten Jahren einiges getan. "Die KI beschert den Spielen eine gewisse Dynamik, indem sie dafür sorgt, dass die Computerfiguren nicht in jeder Situation gleich reagieren", erläutert Solar.

Automation spart Zeit und Geld

"Das Programmieren von computergesteuerten Spielfiguren ist sehr arbeitsintensiv - besonders, wenn sie sensibel auf die verschiedenen Taktiken reagieren sollen, die von menschlichen Gegnern eingesetzt werden", erklärt Ben Webber, Doktoratsstudent am Expressive Intelligence Studio http://eis.ucsc.edu der University of California in Santa Cruz, gegenüber dem NewScientist. Bei seinem aktuellen Forschungsprojekt gehe es deshalb vor allem darum, diesen Programmierungsprozess zu automatisieren, was in puncto Zeit- und Geldaufwand immense Einsparungsmöglichkeiten verspricht.

Um herauszufinden, wie weit sich eine derartige Automatisierung in der Praxis bewähren kann, hat Webber eine spezielle Software mit tausenden Wiederholungen verschiedener Partien des populären Online-Strategiespiels "Starcraft" gefüttert. Der von ihm entwickelte Algorithmus hat auf Basis dieser Daten verschiedene Verhaltensmuster der Spieler definiert, die es ihm erlauben, den weiteren Spielverlauf mit einer Wahrscheinlichkeit von bis zu 70 Prozent vorherzusagen.

Dynamischer Spielverlauf erhöht Wiederspielwert

Auf Spielerseite ist eine dynamisch handelnde Computerintelligenz heute jedenfalls ein Muss. "Die Game-Hersteller haben diesen Trend bereits erkannt. Sie propagieren ihre Produktionen daher mit unterschiedlichen Spielverläufen, die den Wiederspielwert eines Titels erhöhen sollen", schildert Solar. Den oben dargestellten Ansatz hält der Game-Experte deshalb für - zumindest potenziell - richtungsweisend. "Bis zur Umsetzung dieser Idee wird es aber wohl noch eine ganze Weile dauern", so Solar abschließend.

Quelle: pressetext.austria Markus Steiner

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