"Dankeschön" verursacht temporäre Twitter-Sperre
Archivmeldung vom 27.04.2018
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.04.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittUser beschuldigen den Kurznachrichtendienst Twitter wieder einmal, seine Anti-Bot-Algorithmen nicht ausreichend unter Kontrolle zu haben. Zahlreiche Nutzer geben an, wegen einem simplen "Dankeschön" in der vergangenen Woche temporär gesperrt oder gar dauerhaft mit einem "Shadowban" bestraft worden zu sein.
Grenzen besser abstecken
Ein Shadowban, eine Benachrichtigungssperre, geschieht immer dann, wenn Posts eines Benutzers verborgen werden, ohne dass der Benutzer darüber informiert wird. Tweets eines solchen Users werden nicht in der Suche, in Erwähnungen anderer oder in einem Antwort-Thread angezeigt. Shadowbanning ist grundsätzlich effektiver gegen Bots und Spammer als eine Sperre, weil es einige Zeit dauern kann, bis der Betroffene merkt, dass er stummgeschaltet wurde und dann womöglich zu einem neuen Account wechselt. Trotzdem wurden nun viele normale User ungewollt Opfer der Aussortierung.
Bereits am 21. April wurden erste Stimmen auf Reddit laut, dass User glaubten, sie seien zu Unrecht von einem Shadowban betroffen. "Wer zurzeit harmlose Phrasen wie 'Danke' an einen Nutzer, der von einem Shadowban betroffen ist, schreibt, wird ebenfalls mit einem Shadowban bestraft, was zu einer Epidemie eingeschränkter Accounts führt", so ein Reddit-User. Vereinzelt geben Nutzer zudem an, dass ihre Accounts wegen eines simplen "Danke" sogar temporär gesperrt wurden.
Twitter zeigt sich einsichtig
Seit dem Bekanntwerden der Vorfälle versuchen nun viele User, den Algorithmus zu provozieren. Es tauchen viele Tweets auf, in denen in langen Ketten "Thank You" geschrieben steht. Am Mittwoch, vier Tage nach dem Aufkommen der Aufregung, folgte eine Stellungsnahme von Twitter gegenüber dem "DailyDot". "Wir haben einige Fälle von Fehlalarmen identifiziert, die auf unsere Bemühungen zur Bekämpfung einer kürzlich erfolgten Spam-Kampagne zurückzuführen sind. Wir haben bereits Schritte unternommen, um das Problem zu beheben." Ob das automatisierte Sperren in der Zwischenzeit schon unter Kontrolle ist, bleibt offen.
Quelle: www.pressetext.com/Sabrina Manzey