Aktuelle Spamflut ist kaum zu stoppen
Archivmeldung vom 18.08.2007
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.08.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDerzeit gibt es eine neue Flut von Spam- und Phishing-Mails, die so schnell wohl nicht zu stoppen sein wird. Schuld daran sind neue Techniken, mit denen sich Betrüger besonders gut verstecken können, so das Computermagazin c't.
Mit einem Klick auf verseuchte E-Mail-Anhänge oder Webseiten fängt
man sich auf einem ungeschützten PC schnell einen Trojaner ein. Ohne
dass der Anwender es merkt, wird der eigene Rechner Teil eines
Bot-Netzes, verschickt also ferngesteuert unerwünschte Werbe- oder
Phishing-Mails. Phishing-Mails haben es meist darauf abgesehen,
Zugangsdaten für Online-Banking zu erspähen, indem sie den Empfänger
auf gefälschte Bankseiten lotsen.
Die Versender von Spam verstehen es immer besser, sich zu
verstecken. Zwischen ihren zentralen Servern und den unfreiwilligen
Teilnehmern ihrer Bot-Netze ziehen sie neue Zwischenschichten ein.
Demzufolge findet zwischen einem Rechner, der ohne Wissen seines
Anwenders Werbe-Mails verschickt, und dem zentralen Server keine
direkte Kommunikation mehr statt. Alles läuft über die
Vermittlungsstellen, die beliebig austauschbar und über mehrere
Länder verteilt sind.
"Will man heute einen Phishing-Server oder ein Netz von Spammern
ausschalten, hat man es gleich mit mehreren Behörden in verschiedenen
Ländern zu tun", berichtet c't-Redakteur Jürgen Schmidt. "Das Ganze
hat also neben einer technischen Herausforderung auch eine bedeutende
juristische Ebene." Außerdem verhalten sich Internet-Dienstleister,
die an Kriminelle Server vermieten oder Web-Adressen vergeben, häufig
wenig kooperativ. Dabei ist gerade ihre Mithilfe besonders wichtig.
Bevor die Betrüger die neuen Techniken wie Rock Phish und Fast Flux einsetzten, konnten Phishing-Seiten zuletzt bereits nach wenigen Stunden oder höchstens Tagen abgeschaltet werden. Inzwischen dauert es mitunter Wochen und Monate, bis Behörden oder verschiedene Organisationen eine Phishing-Seite aus dem Netz entfernen.
Quelle: Pressemitteilung c't (Ausgabe 18/2007)