WhatsApp ist die meistgenutzte App
Archivmeldung vom 15.04.2014
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.04.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Manuel Schmidt„WhatsApp“ schlägt „Facebook“ in der Nutzungshäufigkeit der Apps. Das ist ein interessantes Ergebnis aus dem Forschungsprojekt „NuPEX“ (= Nutzerzentrierte Planung von Breitbandkommunikationsnetzen unter Einbeziehung von Quality of Experience), für das eigens von der Bremer Uni-Ausgründung OTARIS in Kooperation mit drei Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft in Bremen und Hamburg die gleichnamige App entwickelt worden ist.
Die erste Phase des vom Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projektes ist erfolgreich angelaufen und hat Licht ins tatsächliche Kundenverhalten in Mobilfunknetzen gebracht. Derzeit läuft die zweite Studienphase, in der das Nutzungsverhalten im Web und beim Videostreaming noch detaillierter untersucht werden soll.
Erste Ergebnisse der NuPEx-App
Fünf Monate haben App-Nutzer das NuPEx-Projekt unterstützt Sie hatten zuvor ihr Android-Smartphone in ein Messgerät umgewandelt, so dass die tatsächlichen Übertragungsraten oder das genutzte Datenvolumen abgelesen werden konnten. Insgesamt wurden über 22.000 Telefonanrufe und 40.000 App-Nutzungen anonymisiert erfasst und ausgewertet. Zusätzliche Screening-Fragen und Bewertungen der Geschwindigkeit rundeten die Datenbasis ab. Folgende Ergebnisse liegen bereits vor:
- Gibt es eine WLAN-Verbindung, wird die Video-App doppelt so lange genutzt wie in einem mobilen Netzwerk.
- Tagsüber sind ca. 80% der Teilnehmer mit der angebotenen Surfgeschwindigkeit und mit der Sprachqualität „zufrieden“ und „sehr zufrieden“, aber im Zeitraum zwischen 0 Uhr und 3 Uhr sinkt die Zufriedenheit im Durchschnitt auf 60% ab.
- Nutzer rufen deutlich öfter selber an als sie von anderen angerufen werden.
- Nur 52% der Teilnehmer sind mit dem Service ihres Mobilfunkanbieters zufrieden.
- 46 % der aktiven Nutzungszeit wird zum Senden von Nachrichten verwendet.
Was soll mit dem NuPEx-Projekt erreicht werden?
Mithilfe des Forschungsprojekts „NuPEx“ sollen Lösungen entwickelt werden, wie bei der Planung schneller Breitbandkommunikationsnetze, vor allem im ländlichen Raum, die Servicequalität der Dienste stärker am Nutzungsverhalten und der Erwartungshaltung der Endkunden ausgerichtet werden kann. Aus den Forschungsergebnissen sollen effiziente Planungsfunktionen extrahiert und in eine kommerzielle Software zur Planung von Telekommunikationsnetzen integriert werden. Netzplaner erhalten die Möglichkeit, neueste Forschungsergebnisse zur Optimierung der Ressourcennutzung direkt anzuwenden. An dem Projekt sind vier Partner beteiligt: die Bremer OTARIS Interactive Services GmbH, The Quality Group it vision GmbH aus Hamburg sowie die Arbeitsgruppe Kommunikationsnetze des Technologie-Zentrums für Informatik und Informationstechnik der Universität Bremen und das Institut für Kommunikationsnetze der Technischen Universität Hamburg-Harburg.
Quelle: Universität Bremen (idw)