EU-Parlamentspräsident Martin Schulz: "Google entmündigt die Bürger"
Archivmeldung vom 29.04.2014
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Freigeschaltet durch Doris OppertshäuserDer Spitzenkandidat der SPD für die Europawahl, EU-Parlamentspräsident Martin Schulz, will sich nicht damit abfinden, dass sich die Daten europäischer Bürger und Unternehmen in den Händen weniger US-Konzerne konzentrieren. "Google hat fast ein Monopol bei der Internetsuche", sagt Schulz in einem Interview mit dem Hamburger Magazin stern. "Es droht, dass Google die Bürger entmündigt."
Schulz beruft sich auf die Schriftstellerin Julie Zeh, die gesagt hatte, wenn Wissen Macht sei, bedeute Wissen über Menschen auch Macht über Menschen. "Google hat diese Macht", sagt Schulz.
Schulz kritisiert, dass Europa keinerlei Einfluss darauf nehmen könne, an wen die US-Firmen die Daten weitergeben. "Wir müssen klären: Kann ein Unternehmen mit den Daten der Bürger machen, was es will, oder verletzt es Freiheitsrecht?" Die Europäische Union müsse endlich Grenzen und Regeln schaffen, um wieder Wettbewerb und Pluralität in dem Technologiebereich zu ermöglichen, der entscheidend dafür sei, wie die Europäer zukünftig leben und wirtschaften.
Quelle: Gruner+Jahr, stern (ots)