Yahoo will Suchmaschinen-Partnerschaft mit Microsoft beenden

Yahoos Firmenzentrale in Sunnyvale

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Der Internetkonzern Yahoo versucht klammheimlich, seine Suchmaschinen-Allianz mit Microsoft zu beenden. Das berichtet das Wall Street Journal Deutschland. Vorstandschefin Marissa Meyer suche seit ihrem Wechsel vom Suchmaschinen-Riesen Google zu Yahoo nach einem Weg, die Partnerschaft zu beenden, sagte eine Person, die sich mit den Plänen auskennt. Bisher habe sie damit aber keinen Erfolg gehabt. Microsoft habe kein Interesse gezeigt, die Allianz zu kündigen.

Yahoo hatte erst am Dienstag in einer Meldung an die Börsenaufsicht bekanntgegeben, dass die Verträge, die Microsoft Erlöse aus dem Yahoo-Suchmaschinengeschäft sichern, zum zweiten Mal seit dem Start der Partnerschaft im Jahr 2010 verlängert wurden. Der Einnahmen-Pakt ist auf zehn Jahre angelegt.

Yahoo war im Jahr 2010 eine Partnerschaft mit Microsofts Suchmaschine Bing eingegangen, um Suchtreffer auf seiner eigenen Seite zu stärken. Im Zuge der Allianz einigten sich die beiden Konzerne auch darauf, ihre Suchanzeigen-Modelle zusammenzulegen, um es besser mit Google aufnehmen zu können. Microsoft bekommt demnach 12 Prozent aller Einnahmen, die Yahoo mit Suchmaschinenwerbung macht – jenen Anzeigen, die neben den Suchtreffern auf Yahoo-Seiten auftauchen. Weil die beiden Unternehmen mit größeren Anlaufschwierigkeiten für ihr kombiniertes Werbesystem rechneten, garantierte Microsoft einen bestimmten Mindesterlös für jede Suchanfrage, die über Yahoo-Seiten laufen würde.

Mit seinen Erlösen je Suchanfrage schneidet Yahoo unter der Microsoft-Partnerschaft aber schlechter ab, als wenn das Unternehmen seine eigene Suchmaschinentechnologie und sein eigenes Werbesystem nutzen würde. Zudem hat der Suchmaschinenriese Google nach Angaben der informierten Person im vergangenen Jahr signalisiert, dass er eine möglicherweise viel lukrativere Partnerschaft mit Yahoo eingehen würde, bei der Google die Internetsuche und die Technologie für die Suchmaschinenwerbung bereitstellen würde.

Schon im Jahr 2008 hatten Google und Yahoo versucht, ein ähnliches Bündnis zu schmieden, waren aber an den Bedenken der US-Kartellwächter gescheitert.

Sprecherinnen von Yahoo und Microsoft wollten die vertraulichen Diskussionen nicht kommentieren und betonten lediglich, dass beide Unternehmen eng zusammenarbeiteten. Vertreter von Google waren nicht unmittelbar für eine Stellungnahme zu erreichen.

Link zum Artikel: http://www.wallstreetjournal.de/article/SB10001424127887323372504578470041031919354.html

Quelle: The Wall Street Journal Deutschland