Lidl-Konzernmutter meldet 350.000 Cyberattacken täglich
Archivmeldung vom 07.10.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.10.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Schwarz-Gruppe, zu der die Lebensmitteldiscounter Lidl und Kaufland gehören, sieht sich einer enorm gestiegenen Zahl von Cyberattacken ausgesetzt. "Wir als Schwarz-Gruppe hatten etwa 3.500 Angriffe täglich vor dem Ukraine-Krieg. Jetzt werden wir 350.000-mal am Tag attackiert, vor allem aus Russland", sagte Konzernchef Gerd Chrzanowski der "Süddeutschen Zeitung".
Die Schwarz-Gruppe entwickelt deswegen gemeinsam mit der US-Firma
ServiceNow, die sich auf künstliche Intelligenz (KI) spezialisiert hat,
gemeinsame KI-Lösungen zur Abwehr solcher Angriffe. Die Software stehe
allen anderen Unternehmen zur Verfügung, auch Wettbewerbern aus dem
Einzelhandel. "Wir konkurrieren bei Eiern, Bananen und Milch. Aber nicht
bei Cybersecurity. Hier müssen wir zusammenarbeiten. Wenn einer von uns
attackiert wird, trifft uns das alle", sagte Chrzanowski.
Es
gehe darum, in Abgrenzung zu US-Anbietern "digitale Souveränität"
herzustellen. "Es gibt Daten, die nicht auf einem Server in einem
anderen Land liegen sollten", so der Chef der Schwarz-Gruppe.
In
Arbeit seien weitere KI-Lösungen für den Einzelhandel in ganz Europa.
"Wir entwickeln gerade zusammen mit ServiceNow eine neue KI-Plattform,
die schon in 80 Lidl-Filialen läuft, zeitnah weiter ausgerollt werden
soll, und die wir 2025 allen Einzelhändlern in Europa anbieten wollen",
sagte Chrzanowski. "Mit unserer gemeinsamen KI-Lösung wird es keine
Warteschlangen mehr an den Kassen geben."
Quelle: dts Nachrichtenagentur